Staatssekretärin Plakolm auf Besuch in Albanien.

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"Das ist eine großartige Möglichkeit, der ganzen Welt zu zeigen, wie viel Talent und Potenzial in der albanischen Jugend steckt", freut sich Dua Lipa, britische Grammy-Preisträgerin mit albanischen Wurzeln, in einer Videobotschaft. In dieser gratuliert sie Tirana zum Titel als Europäische Jugendhauptstadt 2022. Die albanische Hauptstadt habe einen besonderen Platz in ihrem Herzen, sie werde heuer ganz gewiss noch hinreisen.

Österreichs Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) kommt ihr damit nun allerdings zuvor. Gemeinsam mit Journalistinnen reist Plakolm am Donnerstag nach Tirana, um unter anderem Jugendministerin Bora Muzhaqi, aber auch junge Wirtschaftstreibende zu treffen. In den Gesprächen soll es um die Perspektive junger Menschen auf den Beitritt zur EU gehen. Seit dem Jahr 2014 ist Albanien Beitrittskandidat. Im Vorfeld der Reise meinte Plakolm, dass die EU ohne die Staaten des Westbalkans "wie ein Schnitzel ohne Preiselbeeren" sei.

Schwere Rückschläge

Für Tirana sei das Jahr als Jugendhauptstadt eine Gelegenheit zu zeigen, wie man sich nach schwierigen Zeiten wieder aufgerappelt habe, betonte Bürgermeister Erion Veliaj bei der offiziellen Eröffnungsfeier vor rund einer Woche. Nicht nur die Covid-19-Pandemie hat Albanien schwer getroffen. Im November 2019 kamen 51 Menschen bei einem Erdbeben ums Leben.

Unterdessen gilt es, vor allem die eigene Bevölkerung von einer aussichtsreichen Zukunft im Land zu überzeugen: Laut Studien überlegten rund ein Drittel der besser ausgebildeten jungen Albanerinnen und Albaner in den letzten Jahren, ihrem Land permanent den Rücken zu kehren. Über 44 Prozent der Bevölkerung, rund eine Million Menschen, sind allein zwischen 2008 und 2018 in die EU emigriert. (Antonia Rauth aus Tirana, 10.2.2022)