Wann das Software-Update mit verbessertem Schutz gegen Stalker erscheint, konnte oder wollte Apple bisher nicht verraten.

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Nach zahlreichen Berichten über Stalker, die bei ihren Opfern Apples Airtags versteckt hatten, um diese zu verfolgen, kündigte der US-Konzern einen verbesserten Schutz vor dieser ungewollten Art der Verwendung an. So sollen Personen schneller alarmiert werden, wenn sich unbekannte Airtags in ihrer Nähe befinden. Neuere iPhone-Modelle sollen zudem Airtags besser aufspüren können.

Straftat Stalking

Die Idee hinter den Airtags war einfach. Nutzer sollten mit dem Anbringen des kleinen Ortungsgeräts an Schlüsseln oder anderen Gegenständen diese schneller finden beziehungsweise im Falle eines Verlusts aufspüren können. Die Nutzung als Ortungsgerät für Stalking-Opfer dachte Apple ebenfalls mit, doch scheinen die bisherigen Maßnahmen unzureichend.

In einer Pressemitteilung lässt Apple wissen, dass es eine Zunahme an Beschwerden gebe, dass Airtags für böswillige Gründe eingesetzt würden und man sich deshalb dieses Problems annehmen müsse. In einem Update, das in diesem Jahr erscheinen soll, will Apple seine Nutzer über fremde Airtags in ihrer Nähe früher warnen – auch wenn diese stummgeschaltet sind – beziehungsweise sollen Besitzer eines iPhone 11, 12 oder 13 mit dem Update noch genauer die Position eines fremden Airtags bestimmen können. Bisher war das nur mit eigenen Airtags möglich.

Sobald das Update verfügbar ist, wird eine neue Textnachricht bei der Installation darüber informieren, dass Airtags einzig und allein dazu gedacht sind, eigene Gegenstände besser finden zu können. "Airtags dazu einzusetzen, Menschen ohne deren Einwilligung zu verfolgen, ist in vielen Regionen der Welt eine Straftat." Die Textnachricht wird auch darauf hinweisen, dass Airtags jetzt besser von potenziellen Opfern erkannt und Informationen zum Besitzer an die Polizei übermittelt werden können. Das soll den schädlichen Einsatz der Hardware künftig minimieren, hofft Apple.

Offene Fragen

Wann das Update erscheinen wird ist ebenso nicht bekannt wie die laut Apple verkürzte Zeit bis zum ersten Warnton, der die Anwesenheit unbekannten Airtags erkennbar machen soll. Was der US-Konzern bereits verraten hat, ist, dass das verbesserte Warnsystem nicht für Android-Nutzer angeboten wird. Wie bisher müssen Besitzer iOS-fremder Smartphones eine eigene App herunterladen, die bei Verdacht auf fremde Airtags den manuellen Scan dieser möglich macht.

Dennoch muss man positiv erwähnen, dass Apple den Vorwürfen Taten folgen lässt – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, die ähnliche Produkte auf dem Markt haben. Gegenüber "The Verge" betont etwa Erica Olsen, die Direktorin von Safety Net Project, einem Netzwerk gegen häusliche Gewalt, dass erst durch das Warnsystem der Apple Airtags mehr "Licht auf ein bereits bestehendes Problem" geworfen wurde. Von den Nachjustierungen bei Apple erhofft sie sich, dass auch andere Hersteller dem Beispiel folgen werden. (aam, 11.2.2022)