Am Ende jubelt Salzburg.

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Es gibt doch keine kleinen Wunder im Fußball. Rapid hat zum Auftakt der Frühjahrssaison gegen Red Bull Salzburg trotz 1:0-Führung mit 1:2 verloren. Dem Meister ist somit die Generalprobe für den Achtelfinal-Hit in der Champions League am Mittwoch gegen Bayern München geglückt. Als gewöhnlicher Rapidler lehnt man das Beisammensein mit Salzburger Fußballern aus historischen Gründen eher ab (zuletzt acht Niederlagen und ein Remis, letzter Sieg vor drei Jahren), eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung ist im Vergleich dazu fast ein Honiglecken.

Trainer Ferdinand Feldhofer war mangels Alternative Optimist, er ignorierte die verheerende Statistik, wollte von seinen Spielern Dinge sehen, die den Salzburgern "nicht schmecken". Er forderte Tugenden wie Mut, Leidenschaft und Zweikampfstärke ein. Akzente in der Offensive standen auch auf dem Matchplan, schließlich ist es Sinn des Spiels, Tore zu erzielen. Der 20-jährige Moritz Oswald gab im Mittelfeld sein Startelfdebüt, immerhin war Rapids Ersatzbank mit Yusuf Demir, Robert Ljubicic, Christoph Knasmüllner oder auch Ferdy Druijf recht prominent besetzt. Taxi Fountas ist nach seiner Corona-Infektion nicht rechtzeitig fit geworden.

Vorsprung und die Wende

Die erste Halbchance hatte der Rapidler Marco Grüll vorgefunden (8.), die Salzburger benötigten einige Zeit, um Fahrt aufzunehmen. Genau zwölf Minuten: Nach einer flüssigen Kombination trifft Rasmus Kristensen per Flachschuss ins Tor. Der Videoschiedsrichter hatte aber Einsehen mit Rapid, Brenden Aaronson war davor circa zwei Zentimeter im Abseits gestanden. 18. Minute: Freistoßflanke Jonas Auer, Verteidiger Filip Stojkovic schraubt sich in die Höhe, köpfelt spektakulär das 1:0 für Rapid. 2000 Zuschauer waren aus dem Häuschen. Salzburg hatte fortan nahezu ohne Unterbrechung Ballbesitz, gefährlich wurden die Gäste trotz Karim Adeyemi kaum. Rapid, zweikampfstark und taktisch top, hielt dem Druck durchaus stand.In der zweiten Halbzeit erhöhte der Meister notgedrungen das Tempo.

Und die gewohnten Dinge nahmen ihren Lauf 62. Minute: Paul Gartler pariert Adeyemis Kopfball. 64. Minute: Querpass von Noah Okafor, Aaronson erzielt aus elf Metern das 1:1. 77. Minute: Okafor macht nach Pass von Adamu aus kurzer Distanz das 2:1. Rapid, dies zum Trost, war aber gar nicht schlecht. Demir wurde erst in der 85. Minute eingewechselt. (Christian Hackl, 11.2.2022)

Fußball-Bundesliga – 19. Runde:

SK Rapid Wien – FC Red Bull Salzburg 1:2 (1:0).
Wien, Allianz Stadion, 2.000, SR Schüttengruber

Tore: 1:0 (18.) Stojkovic

1:1 (64.) Aaronson

1:2 (77.) Okafor

Rapid: Gartler – Schick, Stojkovic (85. Demir), Moormann, Auer – Petrovic (76. Druijf), Aiwu, Oswald (67. Ljubicic), Grahovac – Kitagawa (67. Arase), Grüll

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Capaldo (57. N. Seiwald), Camara, Aaronson, Bernede (74. Tijani) – Okafor, Adeyemi (75. Adamu)

Gelbe Karten: Schick bzw. Wöber, Okafor, Camara