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Hugo Torres war einer von ehemaligen Anhängern der FSLN, die sich dann von Präsident Ortega abspalteten – etliche wurden wegen Verschwörung und Verrat verurteilt.

Foto: Moises Castillo

Der nicaraguanische Oppositionelle Hugo Torres ist am Samstag in Haft gestorben. "Wir teilen mit tiefem Schmerz den Tod unseres geliebten Vaters mit", hieß es in einer Mitteilung der Familie, die von der Oppositionsplattform Einheit Blau und Weiß (Unab), der der 73-jährige Gegner von Präsident Daniel Ortega angehörte, veröffentlicht wurde. Angaben zur Todesursache machte die Familie nicht.

In Klinik verlegt

Torres, Vize-Chef der Partei Unamos, war im Juni 2021 verhaftet worden. Im Dezember war er laut seiner Familie aus dem gefürchteten Gefängnis El Chipote geholt und ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Die Unamos, früher bekannt als die Sandinistische Erneuerungsbewegung (MRS), besteht größtenteils aus Dissidenten, die sich von der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN) von Ortega abspalteten, weil sie mit seiner Führung nicht einverstanden waren.

Oppositionelle in Haft

Torres war einer von dutzenden Oppositionellen, die im vergangenen Jahr vor der Präsidentschaftswahl in dem mittelamerikanischen Land festgenommen worden waren. Bei der Wahl im November war Ortega erwartungsgemäß für eine vierte Amtszeit bestätigt worden.

Den verhafteten Oppositionellen wurden Verschwörung, Verrat oder Angriff auf die Integrität des Landes vorgeworfen. 18 von ihnen wurden in den vergangenen zwei Wochen von der nicaraguanischen Justiz für schuldig befunden. Sieben der Verurteilten erhielten Haftstrafen zwischen acht und zehn Jahren. (APA, 12.2.2022)