Umkurvt und eingeschoben. Reus mit seinem zweiten Tor.

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Die Bundesliga hat wieder einen Titelkampf: Nach dem bösen Ausrutscher von Bayern München wahrte Borussia Dortmund seine wohl letzte Meisterchance und verkürzte den Rückstand auf sechs Punkte. Angeführt von Doppeltorschütze Marco Reus setzte sich der BVB im Auswärtsspiel bei Union Berlin mit 3:0 (2:0) durch und zeigte eine gute Reaktion auf die indiskutable 2:5-Pleite in der Vorwoche gegen Bayer Leverkusen.

Seine zwei Tore (18. und 25.) waren für Reus eine besondere Genugtuung, der BVB-Kapitän wurde vor 10.000 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Die Union-Fans nehmen Reus die vermeintliche Schwalbe im Duell vor einem Jahr noch immer übel. Reus schienen die Provokationen beflügelt zu haben, und so fiel das Fehlen des weiter verletzten Starstürmers Erling Haaland kaum ins Gewicht. Raphael Guerreiro (71.) stellte den Endstand her.

Hoffenheim beendet Negativ-Serie

Im Abendspiel beendete Hoffenheim mit einem 2:0 gegen Bielefeld eine Negativserie mit vier Niederlagen in Folge. Benjamin Hübner erzielte die Führung in der 22. Minute, Georginio Rutter (51.) gelang die Vorentscheidung.

Beim Tabellenfünften standen Florian Grillitsch und Christoph Baumgartner über die volle Spielzeit am Feld, Stefan Posch wurde eingewechselt. Für Bielefeld mit Alessandro Schöpf endete eine Serie von sechs ungeschlagenen Spielen, als 15. steckt die Arminia im Abstiegskampf. Patrick Wimmer fehlte gesperrt, Manuel Prietl aufgrund einer Erkrankung.

Reaktion gezeigt

Dortmund-Matchwinner Reus sagte nach der Partie: "Das tut uns sehr gut. Wir hatten eine unruhige Woche. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr seriös gespielt. Wir haben eine Reaktion gezeigt."

Der erste Bundesligasieg im dritten Versuch bei Union gibt dem Team von Trainer Marco Rose zudem Rückenwind für das Hinspiel-Duell in der Zwischenrunde der Europa League am Donnerstag gegen die Glasgow Rangers. Die Berliner sind derweil ohne ihren nach Wolfsburg abgewanderten Topscorer Max Kruse aus dem Tritt gekommen und müssen nach der zweiten Niederlage in Folge um die erneute Europacup-Qualifikation bangen.

Bei Dortmund fehlten neben Haaland auch Marius Wolf und Thomas Meunier verletzungsbedingt, dafür kehrte Innenverteidiger Mats Hummels zurück in die Startelf. Auch die Berliner gingen nach vier Corona-Ausfällen unter der Woche personell angeschlagen ins Spiel. Außerdem musste Mittelfeld-Stabilisator Rani Khedira gelbgesperrt zuschauen.

Besserer Start für Union

Die Berliner erwischten dennoch den etwas besseren Start und hatten durch Sheraldo Becker, der von Taiwo Awoniyi schön freigespielt worden war, die erste Chance des Spiels (4.). Danach übernahm der Gast die Kontrolle, doch mit dem vielen Ballbesitz konnte Dortmund zunächst wenig anfangen – ehe Reus mit der ersten BVB-Chance zuschlug. Der DFB-Nationalspieler vollstreckte nach Vorarbeit von Mahmoud Dahoud.

Vom Rückstand waren die Hausherren sichtlich geschockt, und das nutzen die Dortmunder eiskalt aus. Nach einem Pass von Donyell Malen in die Tiefe umspielte der frei aufs Tor zulaufende Reus den Union-Keeper Andreas Luthe und schob zum 2:0 ein. Die Berliner gaben sich aber nicht auf und hätten durch Bastian Oczipka noch vor dem Halbzeitpfiff den Anschluss erzielen können (35.). Doch Gregor Kobel war im Dortmunder Tor auf dem Posten.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Unioner mit mehr Schwung aus der Kabine, das 1:2 wollte aber trotz guter Chancen wie der von Becker (52.) und Kruse-Ersatz Sven Michel (65.) zunächst nicht fallen. Die Dortmunder zogen sich zurück und versuchten verstärkt, über Konter zu Torchancen zu kommen. Guerreiro erhöhte, Union wurde hingegen ein Treffer von Kevin Möhwald aberkannt (73.). Christopher Trimmel kam bei der weiter sechstplatzierten Union bis zur 78. Minute zum Einsatz. (sid, APA, red, 13.2.2022)

Sonntag
Union Berlin – Borussia Dortmund 0:3 (0:2)
Union: Trimmel bis 78.

TSG Hoffenheim – Arminia Bielefeld 2:0 (1:0)
Hoffenheim: mit Baumgartner und Grillitsch, Posch ab 74.; Bielefeld: mit Schöpf, ohne Prietl (krank) und Wimmer (gesperrt)