Der Erfolg der rechtspopulistischen Vox kam nicht überraschend.

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Valladolid – Die sozialistische Partei PSOE des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez hat bei der Parlamentsneuwahl in der Region Kastilien und León eine herbe Niederlage erlitten. An der Spitze der Abstimmung am Sonntag landete die regierende konservative Volkspartei (PP) – doch um an der Macht zu bleiben, ist sie nun auf eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten von Vox angewiesen, die als eigentliche Sieger hervorgingen.

Wichtiger Stimmungstest

Die als fremden- und frauenfeindlich geltende Partei verbesserte sich nach den vorläufigen amtlichen Ergebnissen von 5,5 auf 17,6 Prozent und damit auf 13 Sitze der 81 Sitze – zuvor hatten sie nur einen einzigen. Der Urnengang galt auch als wichtiger Stimmungstest für alle Parteien.

Die Sozialisten kamen nach der Auszählung von rund 95 Prozent aller Stimmen nur auf gut 30 Prozent, womit sie künftig nur 28 der 81 Sitze im Regionalparlament in Valladolid knapp 200 Kilometer nordwestlich von Madrid besetzen werden. Die Sánchez-Partei hatte die letzte Wahl 2019 mit knapp fünf Prozentpunkten und sieben Sitzen mehr gewonnen, damals aber trotzdem keine Regierung bilden können.

Vox als einzig möglicher Koalitionspartner

Der konservative Regionalpräsident Alfonso Fernández Mañueco hatte die vorgezogene Parlamentswahl im Dezember ausgerufen, nachdem das Regierungsbündnis seiner PP mit den liberalen Ciudadanos (Bürger) zerbrochen war. Die Konservativen gewannen diesmal die Wahl nach den vorläufigen amtlichen Ergebnissen mit knapp 32 Prozent und verbessern sich demnach zwar um zwei auf 31 Sitze. Fernández Mañueco müsste aber ein Bündnis mit Vox versuchen, falls er weiterregieren möchte. Eine große Koalition zwischen PP und den Sozialisten wurde ausgeschlossen.

Der Erfolg von Vox kam alles andere als überraschend. Er war von allen Umfragen vorhergesagt worden und entspricht auch der Entwicklung der vergangenen Jahre in den meisten Regionen Spaniens. (APA, 14.2.2022)