Eigentlich müsste man die Idee, einen eigenen Gin zu brennen, sofort im Keim ersticken. Es gibt kaum ein Produkt, das in den letzten Jahren in so vielen verschiedenen Varianten produziert wurde wie ebenjenes Destillat.

Hopfen-Gin aus dem Gut Wildshut
Foto: Hersteller

Und trotzdem gibt es immer noch Mutige, die an ihr ganz eigenes Gin-Märchen glauben. Weil auf dem Gut Wildshut von Stiegl die Uhren ohnehin anders ticken, darf man sich diesen Gin aber ruhig näher anschauen.

Neben elf Bio-Botanicals wie Fichtennadeln, Angelikawurzel und Lavendel übernimmt der Saphir-Hopfen die Hauptrolle in dieser Komposition. Zusammengefasst: Ein Waldspaziergang könnte nicht idyllischer sein als ein Glas dieser Spirituose. Eigentlich ist es schade, den Bio-Hopfen-Gin mit Tonic zu verwässern – wer trotzdem gerne mixt, sollte zu trockenem Tonic greifen. Auf Eis macht man damit nichts falsch.

Das besondere Aromen- und Geschmacksprofil bescherte dem Gin von Stiegl im Vorjahr übrigens den World Spirit Award, und er wurde von Bio Austria zum Bio-Produkt des Jahres 2022 gekürt. Nachdem Geschmack immer noch subjektiv ist, darf man sich gerne sein eigenes Bild machen. (Alex Stranig, RONDO, 19.2.2022)