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Erst im Alter von 89 Jahren wurde Herrera mit ihrem Werk bekannt.

Foto: AP / Richard Drew

New York – Laut einem Bericht der "New York Times" verstarb die 1915 in Havanna auf Kuba geborene Carmen Herrera am Samstag in ihrer Wohung in New York, wo sie mehr als 60 Jahre gelebt hatte. Bekannt wurde sie für ihre minimalistischen geometrischen Gemälde, die sie in den 1970er-Jahren schuf. Jedoch erst sehr spät. Zwar stellte sie 1951 in Paris im "Salon des réalités nouvelles" aus, in große Ausstellungen schaffte sie es hingegen lange Zeit nicht.

Durch eine Schau in einer New Yorker Galerie wurden Sammler und Sammlerinnen schließlich auf ihr Werk aufmerksam – da war Herrera 89 Jahre alt. Ihr erstes Kunstwerk verkaufte sie 2004, es folgten Retrospektiven im New Yorker Whitney Museum (2016) sowie in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf (2018). Heute befinden sich ihre Werke in Sammlungen des Museum of Modern Art in New York oder der Tate Modern in London. Bei einer Auktion verkaufte Sotheby's 2019 das Bild "Weiß und Grün" (1966/67) für 2,9 Millionen Dollar.

Herreras Geschichte steht exemplarisch für die vieler Künstlerinnen, die lange keinen Platz im Kanon der abstrakten Malerei fanden und deren Werk erst spät an Beachtung gewann. Wie die Künstlerin, die zeitlebens gemalt hatte, mit der späten Entdeckung umging? "Ich mache es, weil ich es machen muss. Es ist ein Zwang, der mir auch Vergnügen bereitet", erklärte sie 2009. (Katharina Rustler, 14.2.2022)