Im Vorjahr gab es ein Bevölkerungsplus von 47.230 Personen, damit lebten am 1. Jänner 2022 vorläufigen Ergebnissen zufolge 8.979.894 Millionen Menschen in Österreich.

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Österreich wird im Lauf dieses Jahres aller Voraussicht nach die Marke von neun Millionen Einwohnern überspringen. Diese Entwicklung zeichnet sich laut Statistik Austria ab. Im Vorjahr gab es ein Bevölkerungsplus von 47.230 Personen, damit lebten am 1. Jänner 2022 vorläufigen Ergebnissen zufolge 8.979.894 Menschen im Land.

Auf die neun Millionen fehlen also nur noch rund 20.000 weitere Einwohner. Das Bevölkerungsplus im Vorjahr (0,53 Prozent) fiel stärker aus als im Jahr 2020 – damals betrug die Zunahme 31.600 Personen (0,36 Prozent).

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Österreichs Wachstum im vergangenen Jahr ist laut Statistik Austria "ausschließlich auf Menschen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit" zurückzuführen. "Ohne sie wäre Österreich im Jahr 2021 nicht gewachsen, sondern geschrumpft", sagte Generaldirektor Tobias Thomas.

Prozentual gesehen am stärksten legte Oberösterreich zu, das Plus betrug 0,65 Prozent oder 9.712 Personen. Am geringsten fiel der Anstieg in Salzburg aus (0,36 Prozent oder 1.994 Einwohner).

In 77 Bezirken ein Plus, in 17 ein Minus

Nach Bezirken betrachtet gab es in 77 einen Bevölkerungszuwachs: In Eisenstadt betrug das Plus sogar 2,31 Prozent, im Bezirk Graz-Umgebung waren es 1,63 Prozent, in Wiener Neustadt 1,49 Prozent und in Villach 1,36 Prozent. Demgegenüber schrumpfte die Einwohnerzahl in 17 Bezirken, am deutlichsten im burgenländischen Rust (minus 0,75 Prozent). Der Ort am Neusiedler See ist übrigens der kleinste Bezirk und auch die kleinste Statutarstadt Österreichs. Ein deutliches Minus gab es zudem in Murau und Gmünd – aber auch in den Städten Innsbruck, Salzburg, Steyr und Waidhofen an der Ybbs reduzierte sich die Einwohnerzahl. Die Bundeshauptstadt Wien wuchs trotz Covid-19 und Übersterblichkeit laut Statistik Austria um 10.881 Personen, die Wiener Statistiker gingen vor wenigen Wochen noch von einem Zuwachs um 13.900 Personen aus.

17,7 Prozent der Bevölkerung mit nichtösterreichischem Pass

Österreichweit erhöhte sich die Zahl ausländischer Staatsangehöriger im Vorjahr um gleich 56.179 auf 1.587.251 Personen. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg von 17,1 auf 17,7 Prozent. Die Zahl der österreichischen Staatsbürger nahm hingegen um 8.949 ab – das war ein Minus von 0,12 Prozent.

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In Wien beträgt der Anteil ausländischer Staatsangehöriger laut Statistik Austria 32,2 Prozent – das ist fast jeder Dritte. Am geringsten ist der Anteil im Burgenland: Hier hat einer von zehn Einwohnerinnen und Einwohnern einen nichtösterreichischen Pass.

Negative Geburtenbilanz

Im Corona-Jahr 2021 fiel die Geburtenbilanz negativ aus: Es gab um 4.827 weniger Neugeborene als Verstorbene – und das, obwohl es im Vergleich mit dem Jahr 2020 ein Geburtenplus von 2,4 Prozent gab. 85.607 Neugeborene standen aber 90.434 Verstorbenen gegenüber.

Die vorläufige Zahl der Sterbefälle lag um 9,1 Prozent über dem Fünfjahresschnitt zwischen 2015 und 2019 – also dem Zeitraum vor der Pandemie. Berücksichtigt man den Bevölkerungszuwachs und die älter werdende Bevölkerung, wären auch ohne Pandemie mehr Todesfälle zu erwarten gewesen. Die prognostizierte Zahl der Statistik Austria wurde aber um 5.217 Sterbefälle oder um 6,1 Prozent übertroffen. Die Übersterblichkeit fiel allerdings etwas geringer als im ersten Corona-Jahr 2020 aus. (David Krutzler, 15.2.2022)