Griechenlands Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos sieht die Türkei als den Aggressor.

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Athen – Zwischen Griechenland und der Türkei entwickelt sich zunehmend ein Streit um Souveränitätsrechte für dutzende bewohnte Inseln, darunter die beliebten Ferienziele Rhodos, Kos und Samos. Griechenland protestierte am Donnerstag auf diplomatischem Wege gegen Äußerungen von türkischen Spitzenpolitikern, berichtete der griechische Sender ERT am Donnerstag.

Zuletzt hatten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, sein Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und andere Regierungsvertreter wiederholt öffentlich gesagt, Griechenland verliere seine Souveränitätsrechte über zahlreiche Inseln in der Ostägäis, weil es diese militarisiert habe. Entsprechende Mitteilungen hat Ankara auch an die Vereinten Nationen versandt mit dem Argument, die Militarisierung der Inseln stehe nicht in Einklang mit den Verträgen von Lausanne (1923) und Paris (1947).

Türkisches Verhalten laut Griechenland "illegal und provokativ"

Griechenland hat die Nato, die EU und auch die Uno über die jüngsten Aussagen türkischer Regierungsvertreter informiert. Das türkische Verhalten sei kontraproduktiv, illegal und provokativ, hieß es aus Kreisen des Außenministeriums in Athen.

Athen verweist auf zahlreiche Landungsboote an der türkischen Westküste, die die Inseln aus griechischer Sicht bedrohen. "Was bedroht wird, wird nicht entmilitarisiert", sagt der griechische Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos immer wieder. Athen zufolge unterhält die Türkei an ihrer Westküste eine der größten Landungsflotten im Mittelmeer – Luftbilder auf Google zeigen einen gut bestückten Militärhafen Hacilar Limani südlich der Stadt Foca. (APA, 17.2.2022)