"Fata Deum" verspricht viel Potenzial für alle, die gerne einmal Gott wären.

Foto: 42 Bits

42 Bits ist ein deutsches Indiegame-Studio, das laut Eigenangabe mit nur einem einzigen Zweck gegründet wurde: das Genre der "God Games" wiederzubeleben. Was God Games sind, das erklärt sich eigentlich schon aus dem Namen: Der Spieler spielt Gott, kann also Wunder vollbringen und so immer mehr Anhänger um sich herumscharen. Mit Fata Deum arbeiten die Deutschen an einem Spiel dieser Art, das Ende 2022 endlich erscheinen soll, wie das Studio nun offiziell bekanntgibt.

Die Entwicklung von Fata Deum war unter anderem durch eine Kickstarter-Kampagne teilfinanziert worden, bei der knapp 60.000 Euro eingenommen wurden, das Ziel war damals bei 40.000 Euro gelegen. Erscheinen sollte es eigentlich bereits im Frühjahr 2021, nun wird es also doch Ende 2022.

Demo ab 21. Februar verfügbar

Um die Wartezeit zu verkürzen, wurde nun eine Demo veröffentlicht, die über Stream abgerufen werden kann. Der STANDARD konnte bereits vorab einen Blick auf die Demo und somit auf das Gameplay werfen. Auch vermittelt das nachfolgende Video einen Eindruck davon, wie das Spiel aussehen soll.

Hooded Horse

"Fata Deum": Einblick in das Gameplay

Fata Deum überzeugt gleich zu Beginn mit einer Grafik, die vor allem die Landschaften mit einer beindruckenden Dreidimensionalität darstellt. So steht das Dorf unseres Volkes hoch oben auf einem Berg, dessen Klippen steil in Richtung Meer abfallen. Durch eben diese Landschaft bewegt man sich mit den WASD-Tasten und der Maus, was ein wenig den Eindruck erweckt, als würde man stets über dem eigenen Volk schweben und über dieses wachen.

Sodann teilt sich das Spiel in zwei Teile: Tag und Nacht. Tagsüber vollbringen wir Wunder und finden so neue, glückliche Anhänger – oder wir quälen unsere Einwohner mit fürchterlichen, göttlichen Bestrafungen, von denen wir stets neue freischalten können. Wir mögen jemand nicht? Kein Problem, dann soll ihn halt der Blitz treffen – bloß müssen wir halt nachher mit den Konsequenzen leben. Nachts wiederum wirken wir mit unserer göttlichen Kraft auf die Träume der Bevölkerung ein und bringen sie somit dazu, am nächsten Tag bestimmte Handlungen durchzuführen oder Gebäude zu bauen.

Die Topografie der Landschaften ist deutlich ambitionierter als bei vielen Aufbauspielen.
Foto: 42 Bits

Zwischendurch beten die Bewohnerinnen und Bewohner auch zu uns und äußern ihre Wünsche. Manche lassen sich einfach erfüllen – etwa, dass das Mädel im Nachbargebäude sich doch bitte verlieben soll –, bei anderen wird es etwas komplexer.

So äußern manche Einwohner in ihren Gebeten etwa den Wunsch, dass sie unbedingt den Nachbarort plündern wollen – damit dies aber möglich ist, müssen genug Rohstoffe und Ressourcen vorhanden sein. Auch gilt es, mit den zuvor erwähnten "Konsequenzen" umzugehen: Denn wer gut zum eigenen Volk ist, sammelt gute Energie und kann somit mehr gute Dinge tun – wer sein Volk quält, sammelt negative Energie und kann dann nachher auch leichter in den Krieg ziehen.

Was noch kommt

Dieses Wechselspiel von Gut und Böse dürfte sich auch im fertigen Spiel dann sehr ausführlich äußern – so dürfte es etwa möglich sein, einzelne Dorfteile mit Meteorregen zu bestrafen, wenn sich deren Bevölkerung gegen den Willen Gottes gestellt hat (oder wenn man einfach Lust darauf hat). Außerdem steht man in Konkurrenz zu anderen Göttern im Spiel und muss im Wettlauf mit diesen um Gläubige buhlen, indem Nachbarvölker entweder friedsam bekehrt oder gewaltsam unterjocht werden.

Mit fortschreitendem Spiel werden stets neue Möglichkeiten freigeschaltet.
Foto: 42 Bits

Beim kurzen Reinschnuppern entstand der Eindruck, dass vor allem in Sachen Gameplay noch viel zu tun ist. So gestaltete sich der Flug über das eigene Dorf von der Steuerung her nicht immer ganz intuitiv, die richtigen Gebäude und Bewohner ließen sich nicht sofort finden, und nach Vollbringen eines Wunders wurden die teilweise äußerst nervigen Reaktionen als Audioclips in Dauerschleife abgespielt.

Gleichzeitig birgt das Spielkonzept aber viel Potenzial, um mit unterschiedlichen Strategien, Wundern und Bestrafungen für einige Stunden Spaß zu sorgen. Und ganz ehrlich: Wer wollte nicht immer schon einmal Gott sein? Auf den Release kann man sich jedenfalls schon mal freuen – und beten, dass es 2022 was wird. (stm, 18.2.2022)