Protestierende haben Samstagfrüh eine Plattform aus Holz auf einem zur Rodung vorgesehenen Baum errichtet.

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Die Polizei setzte ein "mobiles Rampensystem" ein.

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Wien – Zweieinhalb Wochen nach der Räumung eines Protestcamps gegen den Bau der sogenannten Stadtstraße in Wien-Donaustadt haben Aktivistinnen und Aktivisten nach eigenen Angaben Samstagfrüh einen Baum in der Quadenstraße besetzt und eine Plattform aus Holz darauf errichtet. Damit protestieren sie gegen die Rodung weiterer Bäume für den Straßenbau, hieß es in einer Aussendung der "Lobau bleibt"-Bewegung. Polizeisprecher Mohamed Ibrahim bestätigte einen Einsatz. Die Situation werde derzeit abgeklärt.

Die Protestierenden wollen weiter aktiv gegen das "klimaschädliche Megaprojekt" der Stadtstraße kämpfen, wurde in der Aussendung angekündigt. Die neue Aktion werde nicht die letzte sein. Schon am Tag der Räumung des Protestcamps in der Hausfeldstraße am 1. Februar seien rund 400 Bäume gerodet worden, jetzt sollen noch über 100 weitere fallen, warnten die Umweltschützer.

Aktivistinnen: Bäume fehlen bei Hitze

"Wir sind in einer Klimakrise: Kein einziger Baum darf mehr fallen, kein weiterer Meter Autobahn darf gebaut werden", betonte "Lobau bleibt"-Sprecherin Lena Schilling vom Jugendrat. Die Bäume würden den Anrainerinnen und Anrainern "im nächsten Gluthitze-Sommer sehr fehlen – besonders, weil sich die Erderhitzung durch diese Politik noch weiter beschleunigen wird", sagte Lucia Steinwender von System Change not Climate Change. (APA, 19.2.2022)