Elegant und superschnell, wenn es drauf ankommt: der Wanderfalke (Falco peregrinus). Dieses Porträt entstand in der Falknerei in Schloss Waldreichs im Waldviertel (Belichtungszeit 1/160 Sek., Blende f/5.6, Lichtempfindlichkeit ISO 1600, Brennweite 320 mm am APS-C-Sensor entspricht 480 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).

Foto: Michael Simoner

Wer genau hinhört, kann in den Häuserschluchten von Wien wieder schrille Töne wahrnehmen. Es sind Turmfalken (Falco tinnunculus), die vor der Brutzeit ihre Reviere abgrenzen. Bis zu 500 Brutplätze in Wien wurden im Rahmen des Citizen-Science-Projekts nachgewiesen.

Falken werden nicht (mehr) zur Ordnung der Greifvögel gezählt, sie sind eine eigene Gattung aus der Familie der Falkenartigen und damit – kaum zu glauben – enger verwandt mit Papageien als mit Bussard, Adler und Co. Die äußere Ähnlichkeit mit Greifvögeln entstand im Laufe der Evolution durch ähnliche Lebensweise und Ernährung.

Bestand der Wanderfalken erholt

Der größte Falke der in Österreich brütenden Arten ist Falco peregrinus, der Wanderfalke. Obwohl sich ihr Bestand seit den 1970er-Jahren erholt hat, braucht man etwas Glück, um wilde Wanderfalken zu entdecken (und zu erkennen). Die eleganten Vögel, die seit der Antike zur Beizjagd abgerichtet werden, sind die schnellsten Tiere überhaupt. Im Sturzflug können sie bis zu 360 km/h erreichen.

Unser aller Falco, der 1998 tödlich verunglückte Musiker Hans Hölzel, hat sich übrigens nicht nach diesem Falken benannt, sondern nach dem seinerzeitigen DDR-Skispringer Falko Weißpflog. Auch ein Überflieger. (Michael Simoner, 23.2.2022)

Ein Turmfalke (Falco tinnunculus): Gut zu erkennen an der cremefarbenen Unterseite, den spitzen Flügeln und am abgerundeten Stoß (Schwanz) mit der schwarzen Endbinde (1/4000 Sek., f/8, ISO 800, 600 mm APS-C, gecropped).
Foto: Michael Simoner
Auf Beutesuche haben Falken den Überblick. Allein ihre Augenstellung verschafft ihnen ein Blickfeld von 220 Grad (1/1000 Sek., f/6.3, ISO 280, 600 mm APS-C, gecropped).
Foto: Michael Simoner
Der Sturzflug war zu schnell für mich und meine Kamera. Erst knapp vor dem Boden hab ich diesen Falken im burgenländischen Seewinkel (immer noch unscharf, aber immerhin) erwischt (1/640 Sek., f/6, ISO 160, 400 mm APS-C, gecropped).
Foto: Michael Simoner