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Wladimir Putin, Präsident Russlands.

Foto: AP / Alexei Nikolsky

Auch wenn es ein Vergleich zwischen Äpfeln und Erdäpfeln ist: Die Ukraine-Krise hat etwas mit der Corona-Pandemie gemeinsam, nämlich ein Aufblühen von Verschwörungstheorien, die einen ratlos und verstört zurücklassen. Es ist ein Kosmos, in dem die USA eine "False flag"-Operation planen, um einen Krieg loszutreten, und die ukrainischen Streitkräfte sich sammeln, um Russland zu bedrohen.

Nota bene, das hat mit der – seriös zu führenden – Diskussion darüber, was von US-, Nato- oder allgemein westlicher Seite nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion falsch gemacht wurde, nichts zu tun. Und ja, den USA fällt auch der Irakkrieg von 2003 auf den Kopf, für den falsche "Beweise" produziert wurden.

Paralleluniversum

Das macht das Paralleluniversum, in dem es in östlichen Nato-Staaten nur so von US-Atomwaffen strotzt, nicht realer. Die Erzählung, dass alles nach dem US-Masterplan läuft, schließt an 2015 an: Damals schickte die CIA Flüchtlingsmassen nach Europa – ermutigt von der CIA-Agentin Angela Merkel –, um Europa gesellschaftlich zu zerstören; diesmal wollen die USA den Krieg, um maximalen politischen und wirtschaftlichen Schaden für die EU zu erzeugen. Dazu seien die USA bereit, Kiew mit Massenvernichtungswaffen anzugreifen und es Russland anzuhängen. Genauer gesagt, der reinen Seele Wladimir Putin. Der sei aber kein Idiot: anders als jene, die – wie bei Corona – wieder einmal nicht kapieren, wie der Hase läuft. (Gudrun Harrer, 22.2.2022)