Es sind klimatisch sehr ungemütliche Zeiten, in die Österreich, ja ganz Europa steuert. Öl- und Gas- und Energiepreise gehen durch die Decke, obwohl der CO2-Aufschlag erst im Juli kommt und Russlands Präsident noch nicht am Gashahn gedreht hat. Die Ukraine-Krise verstärkt das Unbehagen, sie könnte dazu führen, dass Wohnungen kalt bleiben.

Im Kampf gegen die Klimakrise und den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energieträger könnte die Gemengelage eine Art Booster sein. Denn der Druck auf Versorger, Haus- und Wohnungseigentümer steigt, die Abhängigkeit von Energieträgern wie Gas, Öl und Kohle zu mindern.

Die Energiepreise in Österreich sind in den letzten Monaten dramatisch angestiegen.
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Dass die Politiker angesichts dieser Problemlagen Geld verteilen wollen, ist verständlich. Wie sie dabei vorgehen, ist allerdings fast schon peinlich. Da ein Klimabonus, der vom Baby bis zum Greis verteilt wird, um den Mangel an Öffi-Anbindung zu kompensieren. Dort ein Energiegutschein, der die Belastung durch steigende Heizkosten dämpfen soll. Abgesehen davon, dass diese Minibeträge bei Besserverdienenden das Kraut nicht fett machen: Für Armutsgefährdete reichen Almosen wie diese nicht. Ihre Wirkung wird daher verpuffen.

Für diese vermeintlichen Wohltaten gehen Milliarden an Steuergeld drauf, die sozial gerechter eingesetzt werden könnten und müssten. Ganz nebenbei besteht die Gefahr, dass die Menschen von der Kohle des Staates abhängig werden. (Luise Ungerboeck, 23.2.2022)