
Die Druckauflage der in der ÖAK vertretenen Kaufzeitungen in Österreich blieb stabil gegenüber 2020.
Wien – Digitalausgaben von Zeitungen und Zeitschriften aus der Trafik – dieses Konzept einer Mediathek wurde vielleicht nicht ganz zufällig einen Tag vor dem Jahreszeugnis für den Printvertrieb in Österreich präsentiert: E-Paper sind in den Daten der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) schon seit Jahren der deutlichste Wachstumsfaktor in der Printbranche – insbesondere aber im direkten Digitalabonnement.
Fast zehn Prozent Zuwachs 2021
Die Donnerstag veröffentlichte ÖAK für das Gesamtjahr 2021 bescheinigt dem STANDARD etwa im Vergleich zu 2020 fast zehn Prozent Zuwachs bei den verkauften E-Papers: 12.156 Exemplare machen sie in der gesamten Verkaufsauflage aus, 1.093 oder 9,88 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die verbreitete E-Paper-Auflage (inklusive Verkäufe) erreichte 2021 15.993 Stück, ein Plus von 1.545. Die Entwicklung hielt die verbreitete Auflage konstant bei 66.998 Exemplaren. Die verkaufte Auflage des STANDARD liegt nun bei 53.313 Stück. Die Abos bei 49.555, davon 11.634 als E-Paper.
Zuwächse auch der gedruckten Ausgabe bescheinigt die ÖAK im Jahresvergleich der Wochenendausgabe des STANDARD, insbesondere auch im Abo.
Digitales Plus
Die Auflagenkontrolle weist den Zeitungen im Jahresvergleich praktisch durchgängig ein- bis zweistellige Zuwächse bei E-Papers auf, die prozentuell höchsten bei "Neue Vorarlberger" und "Kurier".
Printauflage der Kaufzeitungen stabil
Die gesamte Druckauflage der österreichischen Kaufzeitungen lag im Wochenschnitt mit rund 1,5 Millionen Stück pro (Wochen-)Tag einen Hauch über jener des ersten Pandemie- und Lockdown-Jahrs 2020, das vor allem den Einzelvertrieb von Zeitungen und Magazinen erschwerte.
Das galt vor allem für Gratiszeitungen, die insbesondere vor und in den Stationen öffentlicher Verkehrsmittel vertrieben werden und die in Lockdowns nach eigenen Angaben verstärkt etwa auf Supermärkte und Bäckereien setzten. Im ersten Halbjahr 2020 meldeten "Heute" wie "Oe24" keine Daten an die ÖAK, "Heute" auch im zweiten Halbjahr nicht.
In der ÖAK 2021 gibt es nun wieder Daten der Gratisblätter auch über das Gesamtjahr. "Heute" kommt auf eine verbreitete Auflage von 480.589 Stück. 2019 meldete die Zeitung der ÖAK 547.647 verbreitete Exemplare.
"Oe24" beziffert seine verbreitete Auflage 2021 mit 407.022, im Vorpandemiejahr meldete die Zeitung der Auflagenkontrolle 508.724 Stück. Die verbreitete Auflage im zweiten Halbjahr 2021 bezifferte "Oe24" mit 394.592.
Die Bezahlvariante "Österreich" verbreitete im Gesamtjahr 2021 30.802 Stück, davon 26.457 verkauft. Alle Daten Wochenschnitt Montag bis Freitag beziehungsweise Montag bis Samstag.
Die gesamte Druckauflage mit Gratiszeitungen liegt 2021 bei 2,62 Millionen Exemplaren an Wochentagen.
Aboriese "Krone"
Die Kaufzeitung "Krone" verkauft unter der Woche im Jahresschnitt deutlich mehr, als ihre kostenlose Boulevardkonkurrenz verbreitet. 633.332 Exemplare bei einem Minus von 2,17 Prozent oder 14.033 Exemplaren gegenüber 2020.
Gewaltige 552.466 Exemplare im Jahresschnitt setzt die "Krone" im Abonnement ab (30.685 davon als E-Paper), 11.438 weniger als 2020. Davon liegen 429.937 Abos in der höchsten Erlösklasse von 80 bis 100 Prozent des offiziellen Tarifs. Und der beträgt inzwischen 375,14 Euro pro Jahr – eine ansehnliche Einnahmequelle für die "Krone".
Der "Kurier", neben der "Krone" Miteigentümer des gemeinsamen Verlagskonzerns Mediaprint, hält bei 113.592 verkauften Exemplaren im Wochenschnitt, davon 17.989 als E-Paper.
Die ÖAK weist auch Daten über Bezahlinhalte von Mitgliedmedien aus. Tt.com der "Tiroler Tageszeitung" hat demnach 1.212 Digitalabos, die "Vorarlberger Nachrichten"/vn.at 932. diepressse.com kommt auf 9.881 dieser Digitalabos (plus 39 digitale Einzelverkäufe), die "Kleine" über Web und App auf 1.113 Digitalabos und "Oe24+" auf 577.
Magazine
Österreichs meistverkaufter Wochentitel "Die Ganze Woche" mit einem eher älteren Publikum hält nun bei 259.677 Exemplaren, 8.391 weniger als 2020. Die Abos machen mit 44.810 nur einen relativ kleinen Teil der Verkäufe aus, legten aber um 2.729 zu.
"Profil", wieder ganz im Besitz des "Kurier", verkaufte 2021 43.027 nach 43.769 anno 2020.
Im Wochensegment liegt "News" 2021 bei 39.368 verkauften Heften. 2020 meldete das Magazin wie andere Titel der VGN-Magazingruppe nur im zweiten Halbjahr (45.050, im zweiten Halbjahr 2021 38.938).
"Woman", inzwischen von 14-täglich auf monatlich umgestellt, verkauft im Jahresschnitt 2021 74.807, auch hier gibt es keine Jahresdaten für 2020.
Das Wirtschaftsmagazin "Trend.Premium", ebenfalls monatlich ausgewiesen, verkaufte 2021 im Jahresschnitt 26.845 Stück.
Konkurrent "Gewinn" kam im Jahresschnitt 2021 auf 55.001 verkaufte Exemplare (2020: 50.443).
Größtes monatliches Kaufmagazin bleibt "Servus in Stadt und Land" aus dem Red Bull Media House mit 106.961 verkauften Exemplaren, 1.116 weniger als 2020. (red, 24.2.2022)