Bild nicht mehr verfügbar.

Alex Morgan und ihre Mistreiterinnen haben lange gekämpft und nun gewonnen.

Foto: Reuters/Trevor Ruszkowski

Alex Morgan hat alles erreicht. Sie war mit dem US-Team Olympiasiegerin, sie war zweimal Weltmeisterin, sie blickte stolz vom Cover des Time-Magazins. Die Titelstory ("The Equalizer") beschrieb 2019 den größten und wichtigsten Kampf ihrer Fußballkarriere – den Kampf um faire Bezahlung durch den US-Fußballverband. Drei Jahre später ist die Schlacht gewonnen. Am Dienstag gab US Soccer bekannt, dass der Konflikt beigelegt sei. Die Einnahmelücke zwischen Spielerinnen und Spielern wird geschlossen. Auch Turnierprämien, zum Beispiel für die Weltmeisterschaft, werden angeglichen. Man bringe und spritze den Schaumwein.

"Dies ist ein monumentaler Schritt, um sich wertgeschätzt und respektiert zu fühlen", sagt Morgan, nachdem ihr und ihren Mitstreiterinnen insgesamt 22 Millionen US-Dollar zugesprochen wurden. Ob die 190-fache Teamspielerin von dieser Revolution in Sachen Gehalt auch künftig profitieren wird, ist fraglich. Die Stürmerin ist nicht mehr Teil des Teamkaders, ihre besten Jahre als Sportlerin hat sie hinter sich. Gut möglich, dass es bei 115 Toren im Nationaltrikot bleiben wird. Teamchef Vlatko Andonovski hat der Ikone jedenfalls keine schnelle Rückkehr in Aussicht gestellt.

Alexandra Patricia Morgan wurde 1989 in San Dimas im US-Bundesstaat Kalifornien geboren. Obwohl die kleine Sportskanone gerne den Ball trat, schloss sie sich erst als 14-Jährige einem Fußballverein an. Über die California Golden Bears, die Portland Thorns und Orlando Pride fand sie den Weg nach Europa zu Olympique Lyon. Mit den Französinnen triumphierte Morgan 2017 in der Women’s Champions League, im Finale musste sie verletzt vom Platz. Mittlerweile ist Morgan zurück in den Staaten, ihr neuer Arbeitgeber ist der San Diego Wave FC.

Zehn Millionen Follower

Seit 2020 sind Morgan und ihr ebenfalls kickender Ehepartner Servando Carrasco Eltern einer Tochter. Zehn Millionen Follower dürfen über Instagram an ihrem Familienleben teilhaben. Ja, in ihrer Heimat ist Morgan weit über die Grenzen des Fußballs hinaus ein Star. Sie schreibt Bestseller für Kinder und Jugendliche, produziert TV-Serien und – das Beste kommt zum Schluss – wurde von der Tierrechtsorganisation Peta als schönste Veganerin geehrt.

Ihren Platz in der Sportgeschichte hat Morgan mit dem Schritt zum Equal Pay sicher. Sie stapelt nicht tief: "Es ist nicht nur ein Sieg für unser Team oder den Frauensport, sondern für Frauen im Allgemeinen." (Philip Bauer, 23.2.2022)