Sind es Menschen? Sind es Katzen?

Foto: Universal Pictures

Es gibt Filme, die in einem ein richtig ungutes Gefühl auslösen. Nicht weil sie schlecht sind, sondern weil unterbewusst irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Sei es die Atmosphäre, die Musik oder der Look des Films selbst. Letzteres trifft auf animierte Filme zu.

Katzen im unheimlichen Tal

Das Phänomen, ein Gefühl des Unbehagens zu bekommen, nennt sich "Uncanny Valley", also das unheimliche Tal. Es taucht dann auf, wenn das animierte oder künstliche Gegenüber zwar menschenähnlich aussieht, gewisse Details von einem echten Menschen aber abweichen. Das ist zum Beispiel bei lebensechten Puppen oder Robotern der Fall. Diese Abweichungen verursachen, dass wir etwas als unheimlich wahrnehmen. Im Filmbereich ist eines der bezeichneten Beispiele für diese verstörende Art und Weise die Musical-Verfilmung "Cats". Darin verschmelzen Menschen- und Katzenkörper, menschliche Gesichter wirken wie von einem Snapchat-Filter hinein animiert. Sind es nun Katzen, sind es Menschen? Warum haben manche Katzen Brüste und andere menschliche Hände?

Nicht nur die verwirrende Eigenart, wie die Katzen im Film dargestellt werden, verstört, auch etliche Szenen lassen den Zuschauer und die Zuschauerin zusammenzucken. Zum Beispiel wenn eine 87-jährige Judy Dench im Katzenkostüm einen Spagat macht oder eine Katze Kakerlaken (auch mit Menschengesichtern) zuerst in einer Manege auftreten lässt, um sie dann zu verspeisen. Zwei Stunden lang weiß man nicht wirklich, was für einen Unfall von einem Film man da eigentlich anschaut.

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In die gleiche Kerbe des Unbehagens schlägt auch der Fantasyfilm von 2004, "Der Polarexpress". An sich eine magische Geschichte über die Fahrt zum Weihnachtsmann, lenkt die damals noch nicht ausgereifte Motion-Caption-Technologie der animierten Figuren von der Handlung ab. Die Gesichter sind emotionslos, wirken fratzenhaft und erwecken eher das Gefühl eines Horrorfilms denn eines Weihnachtsfilms.

Folterungen und Geiselnahme

Aber nicht nur wegen des "Uncanny Valley" irritieren Filme. Manche Produktionen sind derart verstörend, dass man sie am liebsten zwischendrin bereits abdrehen würde – oder sie verfolgen einen noch Tage und Nächte danach. Ein solcher Film ist der französische Body-Horror-Film "Martyrs". Eine Frau wird so lange gefoltert, bis sie in ein Trance-ähnliches Stadium fällt, in dem man ins Jenseits blicken kann. Dafür wird sie in einer mindestens 20 Minuten andauernden Montage aufs Brutalste gefoltert und zuletzt gehäutet.

Ebenso verstört "Funny Games" auf psychischer Ebene. Wenn zwei junge Männer eine Familie als Geisel nimmt, wird dem Zuschauer und der Zuschauerin immer wieder die Hoffnung genommen, den Agitatoren zu entkommen. Jeder Fluchtversuch wird im Keim erstickt. Was am Ende bleibt ist die zermürbende Erkenntnis, dass es kein Entrinnen gibt, kein Happy End.

Welchen Film fanden Sie verstörend?

Welchen Film wollen Sie nie wieder anschauen oder mussten Sie abbrechen? Welcher Film gab Ihnen ein Gefühl des Unbehagens? (rec, 28.2.2022)