Magenta-CEO Andreas Bierwirth betont, dass Kunden immer schnellere Geschwindigkeiten nachfragen.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

An Tagen wie heute, dem historischen 24.2.2022, sind die Netze besonders gefordert, wie Andreas Bierwirth, Geschäftsführer von Magenta Telekom, sagt: So gut wie jeder Mensch wirft das Smartphone, den Tablet oder den PC an, um die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg mitzuverfolgen. Und auch in der Pandemie der vergangenen zwei Jahre wurde das Netz deutlich stärker belastet.

Video als Datentreiber

So macht Videostreaming inzwischen 68 Prozent des Datenverkehrs bei Magenta aus. An Tagen wie heute werden verstärkt Nachrichten konsumiert, an anderen Tagen tragen Dienste wie Youtube, Netflix und Twitch stärker zum Datenverkehr bei.

Der Datenverkehr im Bereich Videostreaming ist 2021 um 15 Prozent gewachsen; noch größer war das Wachstum mit plus 55 Prozent im Bereich Videoconferencing und Internettelefonie. Insgesamt ist der Datenverkehr bei Magenta 2021 um 21 Prozent gewachsen, im Festnetz (plus 22 Prozent) war das Wachstum größer als im Mobilfunk (plus 20 Prozent).

Nicht ohne meine 250 MBit

Bierwirth betont, dass sich Österreich im europaweiten DESI-Index zuletzt um drei Plätze verbessert habe und die Konnektivität nun über dem EU-Schnitt liege – und führt dies vor allem auf Magentas eigene Leistung zurück.

So wird betont, dass in Österreich 45 Prozent der Festnetzinternetanschlüsse Gigabit-fähig seien, wovon 32 Prozent auf Magenta entfallen. Insgesamt sind 90 Prozent des Magenta-Netzes mit Gigabit-Internet versorgt. In puncto Mobilfunk sind derzeit über 1.900 5G-Standorte erschlossen, nahezu 50 Prozent der Haushalte und Betriebe sind mit der neuesten Mobilfunktechnologie versorgt, bis Ende 2022 sollen es 55 Prozent sein.

Für diese schnelleren Bandbreiten gibt es auch eine entsprechende Nachfrage, wie Bierwirth ausführt: Nahezu die Hälfte der Magenta-Festnetz-Neukunden entscheiden sich für Geschwindigkeiten von 250 MBit/s oder schneller, ein schnelles und stabiles Internet ist ausschlaggebend bei der Kaufentscheidung.

"Sind viermal schneller als A1"

Die Zahl der Breitbandanschlüsse (Glasfaserkabel, DSL und Hybrid) ist bei Magenta im Vorjahr um 4,3 Prozent gestiegen. Nicht geizen möchte man in dieser Hinsicht auch mit einem Seitenhieb auf den Marktführer: Während das Magenta-Glasfaserkabel bei Bestandskunden durchschnittlich 171 MBit/s liefere, komme A1 mit dem Kupferkabel auf nur 39 MBit/s, also ein Viertel.

Das eigene Netz besteht zu 95 Prozent aus Glasfaser, wie Bierwirth betont, in 99 Prozent des Netzes seien Gigabit-Geschwindigkeiten möglich. In Wien sei das Glasfasernetz in der Regel nur noch 250 Meter von einem Haushalt entfernt, dieser Abstand soll immer weiter verringert werden.

Glasfaser wird weiter ausgebaut

Denn in naher Zukunft will Magenta dieses Netz noch weiter ausbauen. So will man bis 2025 eine Milliarde Euro in den österreichischen Breitbandausbau investieren. Der eigene Ausbau des Breitbandnetzes soll verdoppelt und neue Ausbaugebiete erschlossen werden. Die Priorität liegt auf der Schließung von Lücken im bestehenden Netz sowie auf der Anbindung von Businessparks und Neubaugebieten mit Glasfaser.

Ein anderer Fokus liegt auf Partnerschaften. Durch den Zukauf von zwei Unternehmen hatte Magenta Anfang des Jahres bereits das Geschäftsgebiet erweitert und neue Kunden übernommen, und auch künftig sollen die Kooperationen mit regionalen Partnern ausgebaut werden. Die Priorität liegt dabei auf Gemeinden und Unternehmen, die als Partner einen Komplettanbieter für Netz und Vertrieb suchen. In Gegenden, in denen Glasfaserkabel noch nicht verfügbar ist, soll 5G-Breitband als Brückentechnologie dienen. (stm, 24.2.2022)