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Abgang Rapid.

Foto: REUTERS/Piroschka Van De Wouw

Ausgerechnet ÖFB-Legionär Grbic hatte Vitesse früh in Führung und so auf die Siegerstraße gebracht.

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Arnheim – Rapid wollte am Donnerstagabend in Arnheim Historisches schaffen, nach 25 Jahren wieder ein Achtelfinale eines europäischen Fußballbewerbs erreichen. Denn dazu zählt die neue Conference League allemal. Mag der Wille auch vorhanden gewesen sein, das Werk war sehr schwach. Nach dem 0:2 ist Vitesse mit einem Gesamtscore von 3:2 weiter.

Dabei hatte Trainer Ferdinand Feldhofer "ein absolut gutes Gefühl". Man werde "alles reinschmeißen", habe sich einiges überlegt. Allerdings hat Thomas Letsch, der Kollege von Vitesse Arnheim, auch nachgedacht, galt es doch das 1:2 von Wien aufzuholen. Vor einer Woche hatte Ferdy Druijf nach 33 Sekunden für Rapid getroffen. Im GelreDome hat es ein bisserl länger gedauert, das Unheil trug sich in der dritten Minute zu. Vitesse schaltete schnell um, der Israeli Eliazer Dasa schickte Adrian Grbic steil auf die Reise, der Abschluss des ÖFB-Legionärs war fulminant, er fetzte den Ball unter die Latte. Tormann Niklas Hedl war von jeder Schuld freizusprechen. Es war der erste Treffer von Grbic im Vitesse-Dress.

Offensiv und defensiv schwach

Rapid war nach dem 0:1 logischerweise geschockt, offensiv harmlos, defensiv anfällig. Die Dreierkette in der Defensive, die ab und zu eine Fünferkette hätte werden sollen, war ein Loch, ein niederländischer Käse. Yusuf Demir stand in der Startformation, Impulse setzte er trotz Bemühungen kaum. Wäre Robert Ljubicic in der 18. Minute nach Zuspiel von Marco Grüll cooler und konzentrierter gewesen, die Partie hätte einen anderen Verlauf nehmen können. Es sollte übrigens die einzige Chance in der ersten Halbzeit gewesen sein. 19. Minute: Rapid schläft im Kollektiv, Dasa schickt diesmal den Slowaken Matus Bero, der macht es souverän wie Grbic, nur flach – 2:0.

Nach der Pause war Rapid zum Handeln gezwungen, man versuchte wenigstens, Druck auszuüben, es fehlte ja nur ein Treffer zur Verlängerung. Vitesse wiederum lauerte auf Konter. 57. Minute: Feldhofer nimmt Demir und Thorsten Schick raus, bringt Christoph Knasmüllner und Koya Kitagawa, ein Zeichen für noch mehr Offensive. 68. Minute: Vitesse wird brandgefährlich, der 20-jährige Hedl verhindert gegen Grbic mit einem tollen Reflex das 0:3. Den Nachschuss vergibt Dasa.

Keine Mittel, keine Lösungen

Es wurde hektisch und hektischer, Höhepunkt war eine Massenrangelei an der Seitenlinie, es entstand daraus aber keine Massenschlägerei (79.). Unmittelbar darauf gab Philipp Schobesberger nach zweijähriger Leidenszeit ein Comeback. Egal, Rapid hatte keine Mittel, fand keine Lösungen, der Aufstieg von Vitesse war verdient. Grüll war nach Abpfiff durchaus selbstkritisch: "Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann." Kevin Wimmer stimmte dem zu: "Wir haben es verschlafen, das war zu wenig, sehr enttäuschend."

Rapid flog am Freitag direkt nach Innsbruck, um dort am Sonntag das Match gegen die WSG Tirol zu bestreiten. Ein Sieg ist vonnöten, um die Chance aufs Meister-Playoff zu wahren. (Christian Hackl, 24.2.2022)

Europa-Conference-League, Sechzehntelfinal-Rückspiel, Donnerstag

Vitesse Arnheim – SK Rapid Wien 2:0 (2:0)
Gelre-Dome, 13.000 Zuschauer, SR Kehlet (DEN)
Hinspiel 1:2, Vitesse mit dem Gesamtscore von 3:2 im Achtelfinale (Auslosung am Freitag, 13 Uhr, Spieltermine 10. und 17. März)

Tore:
1:0 (3.) Grbic
2:0 (19.) Bero

Vitesse: Bouwen – Oroz, Doekhi, Rasmussen – Dasa, Bero, Tronstad, Domgjoni (80. Vroegh), Wittek – Grbic (91. Yapi), Baden Frederiksen (69. Huisman)

Rapid: Hedl – Aiwu, Wimmer, Moormann – Schick (57. Kitagawa), Grahovac (81. Petrovic), R. Ljubicic, Auer (81. Schobesberger) – Demir (57. Knasmüllner), Druijf, Grüll

Gelbe Karten: Oroz, Dasa, Letsch (Trainer) bzw. Druijf, Wimmer, Grüll