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Die AUA fliegt vorerst die nächsten sieben Tage nicht nach Russland.

Foto: AP / Matthias Schrader

Berlin/Moskau/Kiew – Wegen des Ukraine-Krieges zeichnet sich eine gesamteuropäische Luftraumsperre für russische Flugzeuge ab. Nachdem mehrere EU-Staaten entsprechende Sperren verhängt haben, sperrten auch Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und die Niederlande ihren Luftraum für Russland. Am frühen Sonntagabend kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Maßnahme für alle EU-Länder an.

In Österreich gilt die Sperre seit Sonntag, 15 Uhr, in Abstimmung mit Deutschland. Das beschloss die Bundesregierung am Sonntag. "Wir tun alles, um Wladimir Putin zu zeigen, dass wir seine militärische Invasion in die Ukraine nicht akzeptieren. Das Flug- und Landeverbot für russische Flugzeuge ist eine weitere Maßnahme, die eine klare Antwort auf die Völkerrechtsverletzungen von Putin ist", betonte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

"Wir handeln hier im Einklang und in Abstimmung mit vielen anderen europäischen Staaten", so Nehammer weiter. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne): "Wir haben immer ganz deutlich gesagt: Wir werden konsequent und entschlossen auf die russische Invasion antworten. Die Luftraumsperre ist ein wichtiger Teil dieser Antwort."

Die Sperre des deutschen Luftraums gilt für zunächst drei Monate, teilte das deutsche Verkehrsministerium mit. Deutschland hatte die Vorbereitung einer entsprechenden Regelung am Samstagabend bekanntgegeben. In Frankreich und den Niederlanden wird die Regelung ab Sonntagabend gelten. Auch Norwegen und Kanada kündigten eine Sperre ihres Luftraums für russische Flugzeuge an.

In mehreren EU-Staaten waren derartige Verbote bereits in Kraft, am Sonntag sperrten auch Belgien und Irland ihren Luftraum für Airlines aus Russland. Der europäische Luftraum sei ein offener Luftraum, schrieb Belgiens Premier Alexander de Croo am Sonntag auf Twitter.

Russland reagiert ebenfalls mit Luftraumsperre

Fluggesellschaften wie die Lufthansa oder die niederländische KLM meiden bereits den russischen Luftraum. Auch die AUA gab bekannt, den russischen Luftraum für zunächst sieben Tage nicht nutzen zu wollen. Maschinen aus Westeuropa fliegen etwa auf dem Weg nach Japan oder Südkorea normalerweise über Russland. Die Unternehmen müssen sich nun andere Routen suchen, die mit längeren Flugzeiten und höherem Spritverbrauch verbunden sein dürften.

Russland reagierte umgehend auf die europäischen Luftraumsperren. Nach einer Mitteilung der russischen Luftfahrtbehörde dürfen Maschinen aus Lettland, Estland und Litauen sowie Slowenien nicht mehr nach Russland einfliegen, wie die Agentur Tass berichtete. Das Verbot gelte auch für Transitflüge sowie Überflüge durch den russischen Luftraum. Damit werde auf entsprechende Schritte dieser Staaten reagiert. (APA, 27.2.2022)