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Die Wall Street setzt den Handel mit russischen Aktien vorübergehend aus.

Foto: AP / Allie Joseph

An den Börsen hat sich die Lage im Luf des Montags wieder beruhigt. Doch es nehmen immer mehr Handelsteilnehmer oder Unternehmen an den Sanktionen gegen Russland teil.

Die New York Stock Exchange (Nyse) und die Technologiebörse Nasdaq haben den Aktienhandel mehrerer russischer Unternehmen nach der jüngsten Sanktionsrunde im Ukraine-Konflikt gestoppt. Der Handelsstopp betrifft zum Beispiel den russischen Suchmaschinenbetreiber Yandex, den Onlinehändler Ozon Holdings, den Finanzdienstleister Qiwi, den Telekomkonzern Mobile Telesystems und den Stahl- und Kohleproduzenten Mechel. Auch die Papiere des Spieleentwicklers Nexters, der Online-Jobbörse Headhunter und der Immobilienplattform Cian werden vorerst nicht mehr gehandelt.

Von den Unternehmen lagen zunächst keine Stellungnahmen vor. Bisher handelt es sich lediglich um eine vorübergehende Aussetzung vom Handel, nicht um einen Ausschluss.

Die Websites der Börsen verwiesen zunächst lediglich allgemein auf regulatorische Hintergründe. Von der Nasdaq hieß es, dass Konsequenzen der Sanktionen für die betroffenen Firmen geprüft würden. Die Nyse wollte sich nicht äußern.

Rauswurf aus Indizes droht

Russischen Firmen drohen weitere Probleme. So erwägt der US-Finanzdienstleister MSCI, der viele Indizes berechnet, russische Wertpapiere aus seinen Aktienindizes zu streichen. Es sei fraglich, ob es noch möglich sei, in Russland zu investieren, sagte MSCI-Manager Dimitris Melas dem Finanzdienst Bloomberg. Voraussetzung sei ein offener und funktionierender Markt. "Momentan sieht das Bild trüb aus", so Melas.

Auch die OTC Markets Group, die Kursinformationen für fast 10.000 außerbörslich gehandelte Wertpapiere bereitstellt, teilte mit, dass sie sich um Informationen zu den aufsichtsrechtlichen Folgen der Sanktionen gegen Russland bemühe. Die Depository Trust and Clearing Corporation, eine brancheneigene Organisation, die fast alle Wertpapiertransaktionen in den USA abwickelt, teilte ebenfalls mit, dass sie die Auswirkungen der Russland-Sanktionen auf das Finanzsystem prüfe.

Der US-Kreditkartenanbieter Mastercard hat bekanntgegeben, dass mehrere russische Finanzdienstleister vom Zahlungsnetzwerk ausgeschlossen werden. (red, 1.3.2022)