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Dem "Wall Street Journal" zufolge haben in Russland weniger als eine Million Menschen Netflix abonniert.

Foto: Reuters/Gonzalo Fuentes

Ein Gesetz, das in Russland unter dem Namen "Vitrina TV Gesetz" bekannt ist, sieht eigentlichen vor, dass audiovisuelle Dienste mit mehr als 10.000 Abonnentinnen und Abonnenten auch die 20 staatlichen russischen Sender im Programm halten soll. Der staatliche Regulator Roskomnadzor hatte Netflix dementsprechend im Dezember aufgefordert, die Sender in sein Programm aufzunehmen – das US-Unternehmen weigert sich.

"Angesichts der der aktuellen Situation planen wir nicht, diese Kanäle zu unserem Dienst hinzuzufügen", heißt es seitens Netflix gegenüber Variety. Zu den besagten 20 Kanälen gehören unter anderem Channel One, NTV und Spa – ein Sender, der von der russisch-orthodoxen Kirche betrieben wird.

Gegenüber dem Tech-Medium Engadget heißt es seitens Netflix, dass man notfalls auch die Option in Betracht ziehe, sich komplett aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Netflix war erst vor rund einem Jahr mit einer lokalen Version in Russland gestartet und zählt dort laut einem Bericht des "Wall Street Journal" weniger als eine Million Userinnen und User. Lokale Mitarbeiter werden in Russland von Netflix nicht beschäftigt, erst kürzlich hat Netflix aber mit der Arbeit an einer lokalen Produktion – einer Verfilmung von Tolstoys "Anna Karenina" – begonnen. (red, 1.3.2022)