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Meditation ist für mich wie Duschen, es reinigt den Geist", beschreibt Claudia Schlifni ihre tägliche Achtsamkeitsroutine. Schon in ihrer Jugend hat sich die Leiterin einer Musikredaktion für Buddhismus und Meditation interessiert. "Ich wusste damals aber nicht, wie ich den Zugang finden kann, und habe es zunächst einmal nicht weiterverfolgt."

Doch vor etwa zehn Jahren rutschte die gebürtige Kärntnerin in eine Sinnkrise: "Ich war sehr unglücklich, mir war nicht ganz klar, wo ich hinwill in meinem Leben." Über eine Bekannte fand die damals 30-Jährige den Weg zur Meditation. "Sie hat mir ein Mantra aus 21 Silben gegeben, die im Geist immer wiederholt werden. Das habe ich einfach mal probiert und gemerkt: Das tut mir gut."

Mittlerweile meditiert sie täglich: "Ich versuche jeden Tag 20 bis 30 Minuten zu sitzen, meistens gleich in der Früh. Aber manchmal nehme ich mir auch abends noch einmal Zeit. Wenn der Tag sehr stressig war, hilft es mir abzuschalten und besser zu schlafen."

Nicht nur beim Schlafen, auch im Berufsleben bemerkt die 40-Jährige viele Vorteile: "Ich bin eigentlich ein totaler Kopfmensch und kann nur sehr schwer abschalten. Für mich ist Meditation deshalb wie ein Mini-Urlaub. Es entspannt meinen Geist, und ich bleibe positiv gestimmt. Ich bin dann konzentrierter und leistungsfähiger."

Neue Ausrichtung

Was leicht klingt – einfach hinsetzen und anfangen –, geht aber nicht immer so locker von der Hand. Auch beim Meditieren gibt es "Rückschläge", die Gedanken springen dann ständig von einer Sache zur nächsten, kommen nicht zur Ruhe. Das Wichtigste ist dann, dranzubleiben. Meditationsneulingen empfiehlt Schlifni: "Nicht zu viel vornehmen. Lieber kürzer, dafür regelmäßig praktizieren. Und vor allem sollte man sich nicht unter Druck setzen – wenn es an einem Tag nicht so gut klappen will, einfach am nächsten Tag wieder probieren. Das Ziel ist, dass es irgendwann Teil des Lebens wird und einfach dazugehört."

Sie selbst baut Meditation einfach in den Alltag ein: "Es geht ja darum, auf eine Sache zu fokussieren. Wenn ich also koche, dann koche ich und mache nichts anderes. Durch dieses Sein im Hier und Jetzt bekommt das Leben eine ganz andere Richtung." (Jasmin Altrock, 2. März 2021)