Paris – Das Modehaus Christian Dior hat am Dienstag bei den Pariser Prêt-à-Porter-Schauen seine neuen Entwürfe für den kommenden Herbst und Winter präsentiert. Kreativchefin Maria Grazia Chiuri stellte ihre Kollektion unter das Motto "The Next Era" ("Die nächste Ära"). Am Rande sorgte die schwangere Popsängerin Rihanna, die sich unter den Gästen befand, für Aufsehen: Sie zeigte in einem Netzkleid Haut.

Eröffnet wurde die Show mit einem Neoprenanzug, der mit gelben und an Arterien erinnernde Schlangenlinien verziert war, die im Dunkeln leuchteten. Die ikonische Barjacke entwarf Chiuri diesmal als atmungsaktive und wärmeregulierende Funktionskleidung, für die sie mit dem italienischen Start-up-Unternehmen D-Air Lab zusammenarbeitete. Daneben gab es maskuline Biker-Jacken, grobe Motorradhandschuhe und Sportswear-Elemente zu sehen. Darunter waren taillierte Blazer, die mit einer Kapuze versehen waren.

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Chiuris feministische Anliegen wurden diesmal durch die Installation der Künstlerin Mariella Bettineschi in Szene gesetzt. Wie in einem Museum hingen Hunderte von Gemälden an den dunkelroten Wänden der Show-Location im Jardin des Tuilieres. Darauf waren historische Frauenporträts zu sehen, deren Besonderheit die zweigeteilten, doppelten Augen waren. Laut der Shownotizen soll dieser besondere Blick die Ansichten infrage stellen, durch die Frauen bis heute immer noch konditioniert sind.
Ralph Toledano, Präsident der Fédération de la Haute Couture et de la Mode, hatte zu Beginn der französischen Modewoche ein Statement zum Krieg in der Ukraine abgegeben. Er appellierte, "die Schauen der kommenden Tage angesichts dieser Stunden der Dunkelheit mit der gebührenden Ernsthaftigkeit zu erleben."
Zu einem Kommentar oder einer politischen Geste hat sich bis auf Giorgio Armani in Mailand bislang kein internationales Modeunternehmen durchgerungen. (APA, red, 2.3.2022)