2019 in Östersund hatte sich Dmytro Pidrutschnji Gold im Verfolgungsbewerb geholt.

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Kiew/Moskau/Ternopil – Der ukrainische Ex-Weltmeister Dmytro Pidrutschnji hat mit einem emotionalen Post aus seinem Kriegsdienst viele Reaktionen in der gesamten Biathlonwelt hervorgerufen. "Ich bin allen dankbar, die mir schreiben und sich Sorgen um meine Familie machen, und denen, die die Ukraine unterstützen und helfen", schrieb der 30-Jährige beim Internetdienst Instagram.

Indes wurde bekannt, dass Biathlon-Nachwuchshoffnung Yevhen Malyshew Opfer des Krieges geworden ist. Nach Informationen der ukrainischen Biathlonföderation wurde der 19-Jährige im Zuge der Kämpfe in Charkiw getötet. Malyshew war Mitglied des ukrainischen Jugendnationalteams, galt als großes Talent und half nun mit, seine Heimat zu verteidigen.

Pidrutschnji zeigte sich auf Instagram in Militäruniform mit Helm: "Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen." Noch vor zwei Wochen startete der beste Skijäger seines Landes bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Nach der Invasion Russlands in die Ukraine gab sein Verband bekannt, dass kein Ukrainer bei den verbleibenden drei Weltcupstationen antreten wird. Laut Medienberichten kämpfen auch andere Biathleten an der Front, darunter mit Julia Dschima die beste Frau, die 2014 in Sotschi noch Olympia-Gold mit der Staffel der Ukraine geholt hatte.

"Bleib stark", antwortete der deutsche Ex-Weltmeister Benedikt Doll auf Pidrutschnjis Post in dem sozialen Netzwerk. "Wir alle sind mit dir", antwortete der Italiener Thomas Bormolini. Die norwegische Olympiasiegerin Tiril Eckhoff schrieb: "Pass auf dich auf und bleib stark." Dazu hinterließen viele sportliche Rivalen Herzen in den ukrainischen Nationalfarben Gelb und Blau. Pidrutschnji ist in dieser Saison als 34. im Gesamtweltcup der stärkste Ukrainer. Vor drei Jahren hatte er in Schweden den WM-Titel in der Verfolgung gewonnen.

Große Betroffenheit löste indes der Tod Malyshews aus. "Das ist einer zu viel. Beendet den Krieg", forderte Johannes Thingnes Bö, der Vierfach-Olympiasieger von Peking. Der ukrainische Verband schrieb zur Schreckensnachricht: "Helden sterben nicht." (APA, dpa, red, 2.3.2022)