In Österreich war 2020 das Referat für Sexualstraftaten und Kinderpornografie im Bundeskriminalamt an der Operation Heketara beteiligt.

Foto: APA/dpa/Arne Dedert

Wien/Salzburg – Mehr als 90.000 Onlinekonten mit kinderpornografischem Material sind im Rahmen der internationalen Polizeioperation Heketara weltweit identifiziert worden. In Österreich wurden 64 Verdächtige ausgeforscht, die solches Material besaßen oder weitergaben. "Es ist jedes Bundesland betroffen", sagte Sprecherin Silvia Kahn der APA. Ein Mann aus Salzburg soll sogar seine sechsjährige Tochter selbst missbraucht und die Bilder im Netz angeboten haben. Der Verdächtige in diesem Fall wurde dafür inzwischen gerichtlich verurteilt.

Die Operation wurde im Oktober 2019 eingeleitet, nachdem ein Provider darauf aufmerksam geworden war, dass eine Plattform genutzt wurde, um Aufnahmen von sexuellem Missbrauch von Kindern online zu teilen. Unter der Leitung des Te Tari Taiwhenua Department of Internal Affairs (DIA) in Neuseeland waren internationale Strafverfolgungsbehörden und Bundespolizeien sowie Europol und Interpol beteiligt, in Österreich das Referat für Sexualstraftaten und Kinderpornografie im Bundeskriminalamt im Jahr 2020. Es wurden insgesamt mehrere hundert Ermittlungen eingeleitet.

2021 wurden in Österreich 1.921 Anzeigen wegen pornografischer Darstellungen Minderjähriger bei der Polizei registriert, was den Höchststand der vergangenen zehn Jahre bedeutet. Es wurde aber auch bei der Aufklärungsquote eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozentpunkte erzielt. 2021 konnte die Polizei 92,4 Prozent der angezeigten Straftaten klären. (APA, 2.3.2022)