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Taubira war früher Justizministerin.

Foto: AP / Francois Mori

Paris – Gut einen Monat vor der französischen Präsidentenwahl hat sich die linke Politikerin Christiane Taubira aus dem Rennen um das höchste Staatsamt zurückgezogen. Es sei offenkundig, dass sie nicht rechtzeitig die nötigen 500 Unterstützer-Unterschriften werde sammeln können, sagte Taubira am Mittwoch in Paris. Die 70-Jährige hatte bis Dienstag nur 181 Unterschriften zusammen. Stichtag für die Abgabe ist Freitag.

Anwärter auf das Präsidentenamt müssen in Frankreich die Unterschriften von 500 gewählten Personen – etwa Bürgermeistern, Senatoren oder Abgeordneten – vorlegen, damit sie offiziell in die Riege der Kandidaten aufgenommen werden. Am 10. und 24. April wird in Frankreich ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt.

Wollte "linkes Lager einen"

Die frühere Justizministerin Taubira hatte immer wieder betont, sie wolle nicht nur eine weitere Kandidatin sein, sondern das zersplitterte linke Lager einen. Sie war als Siegerin aus einer inoffiziellen Vorwahl der linken Parteien hervorgegangen, die eine Bürgerbewegung gegen den Willen mehrerer anderer Kandidaten organisiert hatte. Zuletzt räumten Umfragen Taubira aber keinerlei Chancen auf einen Einzug in den zweiten Wahlgang ein.

Als aussichtsreichster Bewerber aus dem linken Spektrum gilt Jean-Luc Mélenchon, den Umfragen derzeit bei gut zehn Prozent der Stimmen sehen. Die Sozialistin Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris, liegt bei nur 2,5 Prozent. Der liberale Amtsinhaber Emmanuel Macron, der seine Kandidatur noch nicht offiziell verkündet hat, käme Umfragen zufolge derzeit auf 28 Prozent. (APA, 2.3.2022)