"Ich habe immer gesagt, dass sich die Vorwürfe gegen mich als falsch erweisen werden. Jetzt ist es so weit."

Sagte der ehemalige Kanzler Sebastian Kurz auf Twitter, nachdem die zeitweilig festgenommene Meinungsforscherin Sabine B. in ihrem Geständnis vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angegeben hatte, dass sie Kurz "kaum gekannt" habe.

Die ehemalige ÖVP-Familienministerin (und Meinungsforscherin) Sophie Karmasin und Altkanzler Sebastian Kurz.
Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Eh. Das System, mit dem frisierte Meinungsumfragen ad maiorem gloriam Sebastiani im Auftrag des ÖVP-Finanzministeriums, also mit Steuergeld, unter die Leute gebracht wurden, wurde zwischen Kurz-Vertrauten im Finanzministerium und der damaligen ÖVP-Familienministerin (und Meinungsforscherin) Sophie Karmasin abgewickelt.

Dazu musste B. Kurz nicht persönlich kennen. Der Punkt ist, ob Kurz informiert war.

Inzwischen wurde auch Sophie Karmasin festgenommen. Fortgesetzte Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr. Wird sie auch ein Geständnis ablegen? Gerade für bürgerliche Personen ist der noch so kurze Kontakt mit einer Haftzelle ein traumatisches Erlebnis.

So sieht also der "neue Weg" aus, den Sebastian Kurz einst unter großem Applaus beschritt. Die Verheißung lautete, dass da jetzt endlich unter der Führung eines jungen charismatischen Kanzlers die österreichische Politik erneuert werde.

Doch der Weg führt für viele in die strafrechtliche Untersuchung, für manche in die Festnahme. (Hans Rauscher, 3.3.2022)