Die Empfangsstationen können den russischen Truppen im schlimmsten Fall verraten, wo sich Menschen befinden.

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In einigen Landesteilen der Ukraine ist das Satelliteninternet Starlink von Elon Musks Weltraumfirma Space X mittlerweile die einzige funktionierende Webverbindung. Nun dürfte allerdings genau das eingetreten sein, wovor Sicherheitsexperten bereits bei der Ankündigung des Unterfangens gewarnt hatten. Die Empfangsstationen können nämlich über Satellitensignale geortet werden und im schlimmsten Fall den Aufenthaltsort von Menschen verraten, die Starlink nutzen.

Angriffsziel für russische Truppen

Am Donnerstag bestätigte Musk diese Befürchtungen und mahnte, bei der Verwendung extrem vorsichtig zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Empfangsstationen vom russischen Militär angegriffen werden, sei hoch, schrieb Musk auf Twitter.

In einer weiteren Nachricht teilte er auf Nachfrage mit, man solle Starlink nur verwenden, wenn es absolut notwendig sei, und die Antenne so weit weg wie möglich von Menschen entfernt platzieren. Außerdem könne man diese mit Tarnfarbe besprühen, um sie weniger gut sichtbar zu machen.

Anders als bei so manch anderen vollmundigen Ankündigungen in Krisensituationen hatte Musk dieses Mal Wort gehalten und tatsächlich dafür gesorgt, dass Starlink seit einer Woche in der Ukraine eine Internetverbindung bereitstellen kann.

Software-Update minimiert Energieverbrauch

Lieferungen von Empfangsstationen nahm Digitalminister Mychajlo Fedorow dankbar entgegen und bat Space X aufgrund der kaputt geschossenen Infrastruktur um weitere Antennen, aber auch um Vorschläge, wie man an zusätzliche Generatoren zum Betreiben der Empfangsanlagen kommen könne.

Auch hier antwortete Musk rasch: Man werde per Software-Update dafür sorgen, dass der Energiebedarf minimiert werde. Außerdem sollen die Stationen mobil verwendet werden können, wenn der Ort gewechselt werden müsse. (step, 4.3.2022)