
Das Kunstzentrum Rotor arbeitet als Koordinationsstelle für geflüchtete ukrainische Künstlerinnen und Künstler.
Die Arbeit im Rotor, dem Grazer Zentrum für zeitgenössische Kunst, läuft auf Hochtouren. Der Rotor wird Teil einer Initiative des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), die Flüchtlinge aus der Ukraine, die selbst in der Kunst- und Kulturszene tätig waren, in Graz betreut und weitervermittelt. Mit dem Aufbau eines Mentorinnensystems werden die Künstlerinnen und Künstler an Personen oder Kulturinstitutionen verwiesen, die sie daraufhin weiter betreuen.
Aufnahme in ein "Mentorinnensystem"
Diese Betreuung könne je nach Bedarf unterschiedlich aussehen, sagt Anton Lederer, Leiter des Rotors. Vor allem Unterkünfte und finanzielle Hilfen sollen bereitgestellt werden, aber auch Möglichkeiten, weiterhin künstlerisch tätig zu sein. "Es haben sich schon einige Künstlerinnen und Künstler gemeldet, die helfen wollen", erzählt Lederer. "Sie wollen ihr Atelier zur Verfügung stellen, Zimmer anbieten – manche sind sogar bereit, Menschen von der Grenze abzuholen." So viel Hilfsbereitschaft in der Kulturszene zu sehen sei besonders schön, meint Margarethe Makovec, ebenfalls Leiterin im Rotor.
Koordinationsstellen in ganz Österreich
Nicht nur in Graz, auch in Innsbruck befindet sich jetzt eine derartige Vermittlungsstelle, die Hauptkoordination geht von Wien aus. Das Bundesministerium habe drei Organisationen mit guten Kontakten in die Ukraine kontaktiert. In den anderen Bundesländern gibt es ebenfalls Verbindungsbüros, jedoch sind diese noch nicht so weit ausgebaut. "Mit der Expertise, die wir uns jetzt erarbeiten, werden wir dort aber weiterhelfen", sagt Makovec.
Das werde auch nötig sein, ergänzt sie. Bereits jetzt würde der Rotor viele Anrufe und Nachrichten von flüchtenden Ukrainern erhalten, die um Hilfe bitten. "Das wird noch mehr werden", ist Lederer sicher. (Sarah Maria Kirchmayer, 4.3.2022)