
Seit wann gibt es Landkarten?
Wenn man sich heute in Städten oder auf dem Land zurechtfinden will, kann man bequem am Handy in Kartenprogrammen nachsehen. Sie werden mithilfe von Satelliten erstellt. Die umkreisen die Welt und können alles ganz genau von oben fotografieren. Menschen haben aber schon vor vielen Jahrtausenden Karten gezeichnet, als es noch keine Satelliten oder Computer gab. Die älteste Karte stammt von 6.200 vor Christus. Es ist eine Wandmalerei, die Häuser eines Ortes in der heutigen Türkei zeigt. Ab 3.800 vor Christus haben die Menschen angefangen, Karten auf Tontafeln zu zeichnen. Später dann auf Papier. Orientiert haben sie sich etwa an Bergen, Flüssen, Wäldern und Dörfern. Im alten Griechenland entstand dann die Wissenschaft der Kartografie. Sie beschäftigt sich bis heute damit, die Welt sowie Planeten und andere Himmelskörper darzustellen.
Grenzen – es ist kompliziert
Es gibt unterschiedliche Karten, etwa von Straßen, Wanderwegen oder Schifffahrtsrouten. Auf vielen Karten sind auch Ländergrenzen eingezeichnet. Sie haben sich im Lauf der Geschichte verändert. Denn Grenzen sind nicht natürlich. Sie werden von Menschen gemacht und zeigen, wie weit der Einfluss eines Staates reicht. Die ersten Staaten entstanden 4.000 vor Christus in Mesopotamien – ein Gebiet im heutigen Irak, Iran und Syrien. Als Grenzen dienten früher Berge oder Flüsse, zum Teil wurden auch Mauern gebaut. Staatsgrenzen veränderten sich vor allem durch Kriege, indem manche Länder andere gewaltsam eroberten. Viele Grenzen in Europa stammen aus dem 18. Jahrhundert. Manchmal kommt es in Kriegen auch zur Aufteilung eines Landes in mehrere Staaten, wie in den 1990er-Jahren in Jugoslawien. Das jüngste Land der Welt ist der Südsudan in Afrika. Er hat sich 2011 vom Sudan abgespaltet.
Zeichne einen Stadtplan!
Probier doch mal eine Karte der Stadt zu zeichnen, in der du lebst. Deine Eltern oder ältere Geschwister können dir dabei helfen. Überlegt euch zunächst die auffälligsten Merkmale eurer Stadt. Gibt es Flüsse, Wälder, große Parks, Berge oder vielleicht ein Schloss? Wo sind sie – in der Mitte der Stadt oder am Rand? Direkt nebeneinander oder weiter entfernt? Zeichnet alles auf, was euch einfällt. Das sind eure Orientierungspunkte. Nun überlegt euch Orte, die für euch wichtig sind. Wo sind euer Haus, die Schule, dein Lieblingsspielplatz, die Arbeit der Eltern, wo wohnen Großeltern oder Freunde? Danach könnt ihr Straßen einzeichnen, die diese Orte verbinden. Nun kommen weitere wichtige Orte dazu: etwa Supermarkt, Busstationen, Krankenhäuser, Polizeistationen usw. Wenn du willst, kannst du auch Dinge zeichnen, die du gerne in deiner Stadt hättest. Vielleicht mehr Spielplätze und Parks? (Birgit Riegler, 6.3.2021)