Nach der dunklen, kalten und vor allem von Corona-Beschränkungen geprägten Winterzeit steht der Frühling vor der Tür. Und mit den wärmeren Temperaturen fallen beinahe alle Covid-Maßnahmen. Als "Frühlingserwachen" bezeichnete es bei der Ankündigung der Lockerungen der damalige Gesundheitsminister. So fühlt es sich tatsächlich an.

FFP2-Maskenpflicht fällt fast überall .
Foto: Veronika Huber

Denn Österreich braucht eine Pause – von der ewigen Sorge, sich mit dem Virus anzustecken, das uns seit mittlerweile zwei Jahren in seinem Bann hält, aber auch vom Drinnenbleiben, vom Alleinsein und von der Entsagung von vielem, was Freude bereitet. Die aktuell niedrige Auslastung der Intensivstationen mit Covid-Patientinnen sowie die Prognosen von Fachleuten erlauben Öffnungsschritte. Doch im Angesicht der weiterhin hohen Neuansteckungen fragt man sich: Hätte man nicht einige weniger invasive Regeln beibehalten können?

Eine solche ist die FFP2-Masken-Pflicht. Dass man ein neues T-Shirt ohne, eine Milch hingegen mit Maske kauft, ist grotesk. Es wirkt wie Symbolpolitik, dass die Maske fast überall fällt. Schließlich ist sie das sichtbarste Zeichen der Pandemie.

Und dass diese weiter andauert, das muss einem trotz der Lockerungen klar sein. Es bleibt also bei der in der Pandemie vielzitierten Eigenverantwortung. Diese sollte ungeachtet der Freude über die neuen Freiheiten nicht vergessen werden. Damit nicht auf den Frühling das böse Erwachen folgt. (Oona Kroisleitner, 5.3.2022)