Seit Samstag gilt die FFP2-Maskenpflicht nur noch an Orten, an denen vulnerable Personengruppen nicht vorbeikommen, wie etwa Supermärkten und Drogerien.

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Wien – Am Samstag um Null Uhr fielen in Österreich viele Corona-Beschränkungen; sie hatten uns zum Teil monatelang begleitet. Vor einer Disco in Oberndorf bei Salzburg konnten es mehrere hundert Nachtschwärmer, viele von ihnen aus dem unweiten Deutschland, schon Freitagabend nicht erwarten.

Sie drängten sich vor dem Eingang, einige verloren in der Enge das Bewusstsein und gingen zu Boden. Zehn Polizisten mussten einschreiten und ließen den Club frühzeitig öffnen, um die Situation zu entschärfen. Eine verletzte Person musste vom Roten Kreuz versorgt werden.

Wie viele anderen Nachtclubs auch wollte der Oberndorfer Club ursprünglich erst eine Minute nach Mitternacht aufsperren – denn mit Samstag endete die verfrühte Sperrstunde um – zuletzt – 24 Uhr. Wie die erste Nacht ohne vorzeitige Sperrstunde in Wien verlaufen ist, lesen Sie hier.

3G-Regel ist gefallen...

In den Nachtlokalen gilt nun auch keine Maskenpflicht mehr, detto ist jeglicher G-Nachweis gefallen. Es können also alle hinein, ohne vorweisen zu müssen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind.

Als einzige verbleibende Corona-Regel bei Veranstaltungen muss bei Zusammenkünften von mehr als 50 Menschen ein Sicherheitskonzept erstellt werden, das von den Bezirksverwaltungsbehörden kontrolliert wird.

...außer im Spital und Pflegeheim

Auch in anderen Lokalen, Geschäften oder in der Bar wird der grüne Pass, der in den vergangenen Wochen zum stetigen Begleiter außerhalb der eigenen vier Wände wurde, nun fast nirgendwo mehr kontrolliert.

Nur für den Einlass ins Krankenhaus oder Pflegeheim muss man seinen Status noch preisgeben. Für einen Besuch dort muss man also auch weiterhin entweder geimpft, genesen oder getestet erscheinen.

FFP2-Masken werden abgelegt

Es ist die unter Fachleuten wohl umstrittenste Lockerung: das Ende der FFP2-Masken-Pflicht. Denn Masken bieten sowohl für die Trägerin wie auch das Umfeld einen guten Schutz vor einer Covid-Infektion. Zudem zählt die Maske zu den am wenigsten einschneidenden Maßnahmen.

Trotzdem: Egal ob im Schuhgeschäft oder im Museum, ab sofort kann die Maske beinahe überall abgelegt werden. Eine Ausnahme sind jene Orte, an denen vulnerable Personengruppen nicht vorbeikommen und geschützt werden sollen. Also etwa der Supermarkt, die Drogerie oder die Öffis.

Wien bleibt strenger

Vorsichtiger bleibt man nur in Wien. Zwar sind auch in der Bundeshauptstadt die meisten Corona-Regeln gefallen. Aber dort, wo das Tragen von Masken nicht möglich ist – etwa in der Gastronomie und Nachtgastronomie –, bleibt die 2G-Regel bestehen. Sprich: Ins Lokal und den Club darf nur, wer genesen oder geimpft ist. Außerdem gilt die Maskenpflicht weiter im gesamten Wiener Handel.

Künftige Teststrategie bleibt offen

Mehrere Entscheidungen zum Pandemie-Management stehen indes noch bevor. Bis Ende März soll die Krisenkoordination Gecko einen Bericht vorlegen, wie es mit der Teststrategie in Österreich weitergehen soll.

Die großflächigen Gratisangebote sollen dem Vernehmen nach künftig Geschichte sein. Möglichweise wird das Testen dann nur noch im Verdachtsfall kostenfrei sein, sowie innerhalb repräsentativer Stichproben, um den Beginn weiterer Infektionswellen sowie das Auftreten neuer Virusvarianten rechtzeitig zu erkennen.

Bald nur mehr Quarantäneempfehlung?

Von der Teststrategie abhängig sind die Quarantäneregeln. Auch hier sind Lockerungen zu erwarten, möglichweise wird aus der derzeitigen Pflicht eine Empfehlung. Der Gecko-Bericht wird dem Vernehmen nach eine gemeinsame Test- und Quarantäneempfehlung enthalten.

Bis kommenden Dienstag, achten März, wiederum soll die Einschätzung der vierköpfigen Expertenkommission zur Impfpflicht vorliegen, die bis dato zwar beschlossen, aber nicht scharfgestellt wurde. Wichtig ist diesbezüglich die Frage, wann die an die neuen Omikron-Varianten angepassten Impfstoffe auf dem Markt kommen. Ursprünglich hatten die Firmen Pfizer und Moderna das für März angekündigt. (Oona Kroisleitner, Irene Brickner, 5.3.2022)