Cana One soll eine Art "Star Trek"-Replikator für Getränke werden.

Foto: Cana

Das Start-up Cana will die Art und Weise revolutionieren, wie wir Getränke zubereiten. Und zwar mit einer Maschine, die von der Idee her ein wenig an den Replikator in "Star Trek" erinnert, der aus Proteinmolekülen und Kohlehydraten diverse Nahrungsmittel erzeugen kann.

Cana One nennt sich die Maschine. Sie soll aus Wasser und Kartuschen mit Inhaltsstoffen ein schier unendliches Arsenal aus Drinks zaubern können. Dabei lassen sich, so das Versprechen, einfache Säfte genauso zusammenmischen wie Eiskaffees oder alkoholische Cocktails, schreibt "Engadget".

Zucker, Koffein, Alkohol, Aromen

Das Konzept setzt auf ein System aus Kartuschen mit Zucker, Koffein, Alkohol und Aromen. Dazu kommt ein CO2-Zylinder für prickelnde Getränke. Die Firma bezeichnet ihre Maschine als einen "molekularen Getränkedrucker". Für die Entwicklung habe man drei Jahre lang Forschung betrieben, um die für verschiedene Geschmäcker wichtigsten Moleküle zu identifizieren und in einer Kombination bereitzustellen, mit der eine große Bandbreite an Getränken umgesetzt werden kann.

90 Prozent von allem, was wir trinken, so heißt es weiter, sei ohnehin Wasser mit Zucker und Geschmacksstoffen. Mit dem Gerät werde zudem Verpackungsmaterial gespart und der Bedarf an Wasser reduziert, das sonst für die Erzeugung von Wein oder Orangensaft aufgewandt werde. Was man freilich nicht dazusagt, ist, dass Orangensaft abseits von Fruchtzucker und Geschmack auch noch Vitamine und Mineralstoffe enthält, die seinem synthetischen Nachbau wohl fehlen dürften.

Cana One ist gemäß den Abbildungen ein recht großes Küchengerät und wird über einen Touchscreen bedient. Dabei soll sich auch der Zucker- und Koffeingehalt individuell konfigurieren lassen. Der Hersteller nimmt bereits Vorbestellungen entgegen, wobei die ersten 10.000 Kunden die Maschine für 500 Dollar bekommen sollen, danach gilt der reguläre Preis von 800 Dollar.

Gratis Kartuschen, Bezahlung pro Getränk

Bei der Monetarisierung der Verbrauchsmittel setzt man auf einen etwas ungewöhnlichen Zugang. Die Kartuschen sollen für zumindest einen Monat Nutzung reichen. Sie können, wenn sie leer werden, automatisch und kostenlos nachbestellt werden. Dafür soll aber pro Getränk ein Betrag zwischen 30 US-Cent und drei Dollar verrechnet werden, wobei Cana verspricht, dass die Preise im Schnitt unter jenen der Supermärkte liegen sollen.

Die ersten Geräte sollen Anfang 2023 ausgeliefert werden. Ob die Wundermaschine, die selbst schmackhaften Synthetikwein herstellen können soll, zum Hit unter den Konsumenten wird oder enden wird wie die bei Investoren gehypte und in der Praxis gefloppte Saftpresse Juicero, bleibt abzuwarten. (gpi, 7.3.2022)