Die Waldviertlerin Maria Burger, die sich Oska nennt, macht perfekten Singer/Songwriter-Pop.

Foto: Hanna Fasching

Nilüfer Yanya – Painless

Ihr zweites Album mag zwar Painless heißen, ohne Schmerz(verarbeitung) geht’s bei der britischen Musikerin Nilüfer Yanya aber nicht. Schon mit ihrem 2019 erschienenen Debütalbum Miss Universe bohrte sie sich in so manches gebrochene Kritikerherz. Ihr loophaftes Gitarrenspiel und ihr einnehmend gedankenverlorener Gesang sind die Fixpunkte ihrer Musik, die ihr Vergleiche mit King Krule eingebracht hat. Auf Painless zeigt sich Yanya gereift. Zärtlichkeit wie auf Trouble hat neben Dringlichkeit wie auf dem hervorragenden Stabilise Platz. Am 24. 3. spielt sie in der Wiener Grellen Forelle.

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Sasami – Squeeze

Um den zweiten Streich handelt es sich auch bei der Musikerin Sasami aus Los Angeles – und was für einen Streich! Wer’s braucht, dass ein Album einen roten Faden hat und einem Stil durchweg treu bleibt, ist hier falsch. Denn Sasami legt hübsche folky Mid-Tempo-Nummern neben ohrenbetäubende Bretter, gezimmert aus Nu-Metal-, Rock- und Noise-Versatzstücken. Manchmal dreht sie auch in einem einzigen Lied fünf Genres gleichzeitig durch den Fleischwolf. Es ist aber kein Experimentieren um des Experimentierens willen; sie hat mit ihrer wilden Mixtur die Qualität ihrer Musik gesteigert.

SASAMI

Oska – My World, My Love, Paris

Singer/Songwriter-Pop klingt oft exakt gleich, egal ob er aus Portland oder Gramatneusiedl kommt. Kein Wunder: Zarter Gesang und Akustikgitarre ergeben nicht endlose Möglichkeiten. Die österreichische Musikerin Oska hat aber verstanden, was die Gleichklinger nicht kapieren: Herausstechen kann man nur durch die Perfektion in der Ausführung eines per se begrenzten Genres. Auf Oskas Debütalbum ist alles 100 Prozent richtig: außergewöhnliches Songwriting mit einprägsamen Hooks, die bitter-süßesten Melodien, der gefühlvolle Einsatz der Stimme und die runde Produktion. Toll!

OSKA

(Amira Ben Saoud, 8.4.2022)