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Herzstück des neuen Mac Studio ist der M1-Ultra-Chip.

Foto: Apple via Reuters

Das wirkliche Highlight des Abends hat sich Apple am Dienstag für das Ende seiner Keynote aufgespart. Bedenkt man, dass der Konzern gemeinsam mit dem Mac Studio den bisher stärksten Apple-Chip – den M1 Ultra – präsentiert hat, dürften die minimalen Upgrades für das iPhone SE und iPad Air jedenfalls nicht für Luftsprünge sorgen. Vielmehr wurde klar: Der Fokus des Events lag auf Hardware für die Vielzahl professioneller Kundinnen und Kunden.

Dass sich der Mac Studio nicht an die breite Masse richtet, hat Apple dabei offen kommuniziert. Schon dem Namen kann man entnehmen, dass es sich um eine leistungsstarke Arbeitsstation für Kreative handelt. Ob Videografinnen, Fotografen, Musikerinnen oder Software-Entwickler: Der neue Chip soll ihnen genügend Power liefern, um ihre Ideen mit Leichtigkeit zu verwirklichen.

Ein Leistungssprung ...

Wirft man einen Blick auf das Datenblatt des M1 Ultra, scheint Apple dabei nicht zu viel zu versprechen. Immerhin soll der Chip eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem M1 Max liefern – und in vielerlei Hinsicht sogar den Mac Pro ausstechen. Der Prozessor hat 20 CPU-Kerne, einen Grafikprozessor mit 64 Kernen und bis zu 128 Gigabyte gemeinsam genutzten Arbeitsspeicher.

In der Praxis soll das zum Beispiel ermöglichen, gleichzeitig bis zu 18 8K-Prores-Streams abzuspielen. Zum Vergleich: Der M1 Max kann laut Apple gleichzeitig bis zu sieben 8K-Streams handhaben. Geleakte Benchmark-Daten zeigen außerdem, dass der Chip sogar die leistungsstärkste 28-Kern-CPU des Mac Pro schlägt. Für diese wird ein Aufpreis von 8.050 Euro fällig.

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Foto: Apple

All diese Leistung soll Userinnen zusätzlich ermöglichen, bis zu vier Pro Display XDR und einen 4K-Fernseher gleichzeitig zu betreiben. Wie viele Menschen dieses Feature in der Praxis nutzen werden, wird sich zeigen.

... der für viele unleistbar ist

Die enorme Leistung hat aber seinen Preis. Ausgerüstet mit M1-Ultra-Chip, werden mindestens 4.599 Euro fällig. Will man die maximale Leistung und Speicherkapazität, steigt die Rechnungssumme auf stolze 9.199 Euro an – und macht den Computer für die meisten Menschen unleistbar. Beeindruckend ist die Hardware dennoch. Vor allem, wenn man die kompakte Bauweise des Computers bedenkt. Bis auf die Bauhöhe von 9,5 Zentimetern teilt der Mac Studio weiterhin die Maße des kompakten Mac mini, der aktuell mit einem M1-Chip oder einer Intel-Konfiguration erhältlich ist.

Allem voran macht der Mac Studio aber neugierig darauf, welche Leistungssprünge Apple Silicon in Zukunft bieten wird. Dass ein neuer Mac Pro in Planung ist, wurde während des "Peek Performance"-Events bereits angeteasert. Gerüchten zufolge soll dieser im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni vorgestellt werden. Es stellt sich allerdings die Frage, an wen sich der iPhone-Hersteller mit nochmals stärkerer Hardware richtet. Immerhin vermarktet der Konzern schon den Mac Studio als die beste Wahl für professionelle Userinnen.

Neues für das Auge

Gleichzeitig erscheint am 18. März das Studio Display, ein 27-Zoll-Monitor mit 5K-Auflösung. Mit einem Einstiegspreis von 1.749 Euro handelt es sich dabei um eine "günstigere" Alternative zum 5.499 Euro teuren Pro Display XDR. Wie der Name bereits nahelegt, wurde das Display laut Apple gemeinsam mit dem neuen Mac Studio entworfen und soll vermutlich dasselbe Publikum bedienen wie der Computer. Wie sich das Display hinsichtlich Farbdarstellung in der Praxis schlägt, bleibt abzuwarten. Abgesehen vom astronomischen Preis heimste der Pro Display XDR nach dem Launch allerdings positive Rezensionen ein.

Das neue iPad Air hat einen schnelleren Prozessor.
Foto: Apple

Smartphone für die Massen

Obwohl das "neue" iPhone SE und das leistungsstärkere iPad Air nur kleinere Neuerungen und einen aktuellen Chip mit sich bringen, könnten sie erneut zum Kassenschlager werden. Das Vorgängermodell des Budget-Smartphones wurde mehr als 40 Millionen Mal verkauft. Obwohl es am veralteten Design des iPhone 8 festhält, dürfte dieser Erfolg auch heuer nicht abbrechen. Das ist zwar nicht sonderlich fantasievoll, ausgestattet mit einem A15-Chip und 5G-Funktionalität dürfte das Handy die Wünsche zahlreicher Kundinnen und Kunden aber auch 2022 erfüllen.

Ähnliches gilt für das iPad Air, das inzwischen nicht nur die Designsprache des teureren iPad Pro teilt, sondern vom selben Prozessor angetrieben wird. Dank des Supports für den Apple Pencil 2, 5G-Funktionalität und eines Startpreises von 679 Euro bietet das Tablet weiterhin ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. (Mickey Manakas, 9.3.2022)