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Der lettische Dirigent Andris Nelsons übernimmt einige Konzerttermine von Valery Gergiev.

Foto: AP/Ronald Zak

Wien – Die Münchner Philharmoniker haben vorerst Ersatz für ihren entlassenen Chef Valery Gergiev (auch: Waleri Gergijew) gefunden. Die Dirigenten Manfred Honeck und Andris Nelsons werden die nächsten Konzerte des Orchesters leiten, wie die Philharmoniker am Donnerstag mitteilten. Honeck wird die Konzerte am 17. und 18. März in München und am 20. März im Musikverein Wien dirigieren. Dabei spielt das Orchester die 8. Symphonie von Anton Bruckner.

Die Konzerte am 19. März in München, am 21. März in Wien und am 22. März in Frankfurt wird Andris Nelsons leiten. Er übernimmt – wie Honeck – das geplante Programm unverändert: Der Pianist Yefim Bronfman spielt das 3. Klavierkonzert des russischen Komponisten Sergej Rachmaninow, anschließend steht Sergej Prokofjews 5. Symphonie auf dem Programm.

Hinterhäuser kritisiert

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte den 68 Jahre alten Russen Gergiev wegen dessen Freundschaft zu Präsident Wladimir Putin seiner Aufgaben enthoben. Gergiev war der Aufforderung, sich vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu distanzieren, nicht nachgekommen. Wer ihm dauerhaft als Chef der Münchner Philharmoniker folgen soll, ist noch unklar.

Der Intendant der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, hatte vor wenigen Tagen in der ORF-Sendung "KulturMontag" den Oberbürgermeister scharf kritisiert. Reiter habe um Gergievs Nähe zu Putin gewusst; trotzdem sei von ihm der Vertrag des Maestro verlängert und sein Münchner Engagement als "Glücksfall" bezeichnet worden. (APA, 10.3.2022)