Playstation-Konsolen werden künftig nicht mehr in Russland erhältlich sein.

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Der japanische Elektronikkonzern Sony hat am Donnerstag bekanntgegeben, keine Playstation-Konsolen mehr nach Russland zu liefern. Auch der Playstation Store, also der Onlineshop des Spielegiganten, soll in Russland eingestellt werden. Somit können russische Nutzer sich keine neuen Spiele mehr herunterladen. Gleichzeitig wurde der Launch des Rennspiels "Gran Turismo 7" abgesagt. Nicht zuletzt kündigte der Konzern eine Spende von zwei Millionen Dollar (1,8 Millionen Euro) an Hilfsorganisationen an.

Damit folgt Sony dem Beispiel weiterer IT-Unternehmen und Spieleentwickler, die ihr Geschäft in Russland eingestellt haben. Darunter finden sich etwa Apple, Intel und Microsoft. Der ukrainische Digitalisierungsminister Mychajlo Fedorow forderte die größten Gaming-Konzerne bereits Anfang des Monats auf Twitter dazu auf, sich vom russischen Markt zurückzuziehen.

Rückzug der Gaming-Branche

"Ihnen ist sicherlich bewusst, was gerade in der Ukraine passiert. Russland erklärt nicht der Ukraine, sondern der ganzen zivilisierten Welt den Krieg. Wenn Sie für Menschlichkeit einstehen, sollten Sie den russischen Markt verlassen!", schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst. Seinem Aufruf sind neben Sony und Microsoft mittlerweile auch Branchengiganten wie Rockstar Games, Electronic Arts, Activision Blizzard und Ubisoft gefolgt.

Unabhängig davon präsentierte der Konsolenhersteller im Rahmen eines "State of Play"-Events am Mittwochabend eine Reihe neuer Spiele. Zu sehen waren dabei mehrere JRPGs, neue Inhalte für "Returnal" und ein Gameplay-Trailer für "Ghostwire: Tokyo", das am 25. März erscheint. Eine vollständige Auflistung findet sich bei "Kotaku".

Sexismusvorwürfe

Für Schlagzeilen sorgte Playstation in den vergangenen Tagen allerdings nicht nur in positivem Kontext. Schon im November wurde eine Sammelklage eingereicht, die dem Konzern geschlechterspezifische Diskriminierung vorwirft, schreiben die Berichterstatter. Ursprünglich wurde die Klage laut "Axios" von einer ehemaligen Mitarbeiterin eingereicht, Sony habe anschließend versucht, sie abweisen zu lassen – erfolglos. Stattdessen sind in der Zwischenzeit acht weitere Frauen mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit getreten. (red, APA, 10.3.2022)