Im Februar wurde das Protestcamp der Lobau-Bleibt-Bewegung von der Polizei geräumt. Das noch bestehende Lager wurde nun von Unbekannten beschmiert.

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Wien – Unbekannte sind in der vergangenen Nacht in das noch bestehende Protestcamp der Stadtstraßen-Gegner an der Hirschstettner Straße in Wien eingedrungen. Sie haben das Areal mit NS-Symbolen und Parolen beschmiert. Das berichteten die Aktivistinnen und Aktivisten am Donnerstag in einer Mitteilung.

Holzbretter und Glasscheiben wurden laut der Aussendung mit Hakenkreuzen und anderen nationalsozialistischen Symbolen bzw. Codes wie "88", "Heil Hitler" und "Sieg Heil" beschmiert. Zudem wurde mit Holzpflöcken ein zwei Meter großes Hakenkreuz auf dem Boden ausgelegt. Auf einer der Schmierereien war demnach auch zu lesen: "Wir kommen wieder".

Die Lobau-Bleibt-Bewegung verurteile diesen erschreckenden Angriff, der sich in eine Serie von Angriffen und Drohungen der vergangenen Monate einreihe, aufs Schärfste, hieß es. "Zu Silvester fand ein Brandanschlag statt, bei dem nur durch großes Glück niemand verletzt wurde. Nun wurde unser friedlicher Protest erneut angegriffen. Die verwendeten Symbole deuten darauf hin, dass es sich um Angriffe aus gewaltbereiten und rechtsextremistischen Kreisen handelt", erläuterte Sprecherin Anna Kontriner.

Anzeige erstattet

Verletzt wurde bei dem Vandalenakt niemand, wie Kontriner mitteilte. Das Camp sei in der Nacht zwar besetzt gewesen, da das Areal relativ groß sei, sei der Angriff aber von den dort in einer Hütte übernachtenden Personen nicht bemerkt worden.

Die Aktivisten haben laut eigenen Angaben Anzeige erstattet. Die Hakenkreuze und Parolen seien übermalt worden. Gefordert wurde eine "vollumfängliche und rasche Aufklärung" der Ereignisse sowie aller Vorfälle in den vergangenen Monaten. "Wir werden von demokratiefeindlichen, gewaltbereiten Gruppen bedroht und angegriffen. Aber wir werden unseren Protest fortsetzen und lassen uns nicht einschüchtern", versicherte auch Aktivistin Lena Schilling. (APA, 10.3.2022)