
"Wir brauchen mehr Frauen in der ersten Reihe. Wir müssen ihnen den Zugang zu Führungspositionen ermöglichen und sie dafür motivieren, diesen Schritt auch zu wagen", meinte Zadić.
Zum ersten Mal wurde heute, Donnerstag, zwei Tage nach dem Frauentag der Internationale Tag der Richterinnen begangen. Mit dieser Initiative hätten die Vereinten Nationen ein "starkes Signal für mehr Frauen in der Justiz" gesetzt, betonte Justizministerin Alma Zadić (Grüne) in ihrer Eröffnungsrede im Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien.
Man wisse aus vielen Studien, dass Diversität die Justiz stärke – indem Vorurteile abgebaut und die verschiedenen Lebenswelten stärker mitgedacht werden. In Österreichs Justiz seien in vielen Bereichen schon jetzt überwiegend Frauen tätig, berichtete Zadić von 57 Prozent Frauenanteil in der Richterschaft oder sogar 65 Prozent beim Nachwuchs. Die Staatsanwaltschaften seien zu 52 Prozent weiblich besetzt. Das sei Ergebnis vieler Initiativen und Maßnahmen – habe doch der Anteil von Richterinnen vor gut 30 Jahren nicht einmal 25 Prozent ausgemacht.
Die Justizministerin will diesen Weg mit einer umfassenden Frauenförderungsstrategie fortsetzen. Mit zahlreichen strukturellen Maßnahmen soll unter anderem die Anzahl weiblicher Führungskräfte weiter erhöht werden. "Wir brauchen mehr Frauen in der ersten Reihe. Wir müssen ihnen den Zugang zu Führungspositionen ermöglichen und sie dafür motivieren, diesen Schritt auch zu wagen", meinte Zadić.
Auch weltweit soll dies gefördert werden, mit der am ersten Tag der Richterinnen präsentierten UNODC-Initiative "Women in Justice/for Justice". Die Podiumsdiskussion dazu eröffnete Zadić gemeinsam mit UNODC-Exekutivdirektorin Ghada Fathi Waly. (APA, 10.3.2022)