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Veronika und Elisabeth Aigner sind im und am Ziel.

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Auch Barbara Aigner (li.) fährt aufs Podest.

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Große Talentprobe von Elina Stary: Die 15-Jährige ist die jüngste Athletin der Spiele.

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Lange mussten sie sich gedulden, während ihr Bruder Johannes bei den Paralympics in Peking ordentlich abräumte. Nun griffen aber auch die Aigner Schwestern Veronika und Barbara sowie Elisabeth als Guide ins Geschehen ein. Und das höchst erfolgreich: Beim Riesentorlauf der Frauen am Freitag sicherte sich Veronika (19) mit ihrer Schwester Elisabeth (23) in der Klasse der Sehbehinderten die Goldmedaille.

Und weil es in der Familie Aigner noch mehr exzellente Skifahrerinnen gibt, schnappte sich Johannes' Zwillingsschwester Barbara (16) mit Guide Klara Sykora (21) auch noch gleich die Bronzemedaille. Dahinter wurde die erst 15-jährigen Elina Stary – sie ist die jüngste Teilnehmerin der Spiele in Peking – mit Guide Celine Arthofer starke Vierte. Österreich liegt mit neun Medaillen im Medaillenspiegel aktuell auf Rang sechs, alleine die Familie Aigner aus Gloggnitz sorgte für sechs Mal Edelmetall.

Veronika Aigner sagte nach ihrer Goldenen: "Wir können uns das selbst nicht erklären. Unsere Trainer sagen immer: Schnell ist nicht immer schön. So muss es gewesen sein, weil die Technik war nicht perfekt. Es ist einfach voll aufgegangen. Als mir Lisi im Ziel gesagt hat, dass wir gewonnen haben, mussten wir beide plärren." Am Ende lag Veronika Aigner 7,31 Sekunden vor der Chinesin Daqing Zhu.

Comeback

Die Geschichte der Veronika Aigner ist auch von einem großen Comeback geprägt. 2019 wurde sie Österreichs Behindertensportlerin des Jahres, Anfang 2021 kam sie bei einem Abfahrtstraining schwer zu Sturz – Kreuzband, Seitenband und Meniskus in beiden Knien waren gerissen. Ihr Comeback im November 2021 wurde durch einen unverschuldeten schweren Autounfall auf dem Weg zum Rennen gestoppt, auch die Para-Ski-WM musste sie auslassen.

Erst in letzter Sekunde meldete sie sich fit für die Paralympics. "Ich habe schon nach dem ersten Durchgang an die harte Zeit denken müssen, weil ich die Knie ein bisschen gespürt habe. Es war ein sehr durchwachsenes Jahr, aber ich wollte unbedingt nach Peking. Es ist sehr emotional, wenn ich daran zurückdenke. Ich muss mich bei vielen Leuten bedanken, vor allem bei meiner Familie. Es ist großartig, dass wir hier gemeinsam auf dem Podest stehen können." (hag, 11.3.2022)