Durch die neue "Massenzustrom-Richtlinie" haben ukrainische Geflüchtete nicht nur Anspruch auf Grundversorgung, sondern bekommen auch eine Arbeitserlaubnis.

Foto: Getty Images/iStockphoto

Wien – Die englischsprachige Jobplattform des Wiener Medienhauses Trending Topics richtet sich ursprünglich an Unternehmen und Jobsuchende in der Innovationsbranche. Nun öffnet das Portal den Zugang zu Stellenanzeigen für aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Offene Positionen können von Firmen aus allen Branchen kostenfrei angeboten werden.

Das Projekt befindet sich aktuell noch in den Startlöchern und ist gerade dabei, Arbeitgeber europaweit an Board zu holen. Aktuell bieten 33 Unternehmen Jobs auf der Ende 2021 gelaunchten Website an – unter anderem Bitpanda, Erste Bank Digital, Adverity, Willhaben, Ready2order und MyClubs. Um die Integration und soziale Vernetzung zu unterstützen, bieten Talent Garden Wien und Martin Giesswein als Partner der Initiative zusätzlich kostenlose Campus-Memberships sowie regelmäßige Orientierungsmentorings an.

Neue EU-Verordnung

Die Europäische Union hat sich am 3.3.2022 auf die zuvor noch nie angewendete "Massenzustrom-Richtlinie" verständigt. Damit erhalten geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer nicht nur Anspruch auf Grundversorgung, sondern bekommen auch eine Arbeitserlaubnis und damit Zugang zum Jobmarkt in den EU-Ländern. Das Team von Trending Topics sieht dies nicht nur als Chance für die Integration von flüchtenden Menschen, sondern auch für den österreichischen Arbeitsmarkt. Alleine im IT-Bereich gibt es aktuell 24.000 offene Stellen in Österreich, in den nächsten fünf Jahren könnten es bis zu 30.000 werden.

Mit dieser EU-Richtlinie werde nicht nur Menschen aus der Ukraine der Zugang zum Arbeitsmarkt in der EU erleichtert, sondern auch Lücken beim Fachkräftemangel in Österreich könnten dadurch geschlossen werden. Insgesamt werden in der EU sieben Millionen ukrainische Geflüchtete erwartet. In Österreich wird mit bis zu 150.000 ukrainischen Flüchtlingen gerechnet, davon alleine in Wien etwa 30.000. (red, 11.3.2022)