Indien und Pakistan sind Atommächte und Nachbarländer. Ihre Beziehung ist sehr angespannt. (Symbolbild)

Foto: imago stock&people

Indien hat nach Regierungsangaben versehentlich eine Rakete nach Pakistan geschossen. Der Grund sei eine technische Panne bei routinemäßigen Wartungsarbeiten gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in Neu-Delhi am Freitag mit. Der Vorfall sei demnach zutiefst bedauerlich, aber es sei auch eine Erleichterung, dass es bei dem Unfall am Mittwoch keine Toten gegeben habe. Die indische Regierung habe eine Untersuchung angeordnet.

Pakistan: Ziviles Eigentum zerstört

Das Außenministerium in Pakistan hatte am Donnerstag von einer nicht provozierten Verletzung des pakistanischen Luftraums "mit einem fliegenden Überschallobjekt indischen Ursprungs" gesprochen und den Geschäftsträger (Chargé d'Affaires) Indiens in Islamabad einbestellt. Das fliegende Überschallobjekt habe ziviles Eigentum zerstört und Flugzeuge im pakistanischen Luftraum gefährdet, was zu einem schlimmen Unglück hätte führen können, kritisierte das Ministerium.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) reist am Mittwoch nach Indien und Pakistan. Laut Außenministerium sind unter anderem Treffen mit den beiden Außenministern Subrahmanyam Jaishankar und Shah Mehmood Qureshi sowie Pakistans Premier Imran Khan geplant. Die beiden südasiatischen Atommächte streiten seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indiens und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 um die Herrschaft über Kaschmir. Immer wieder kommt es trotz des 2003 unterzeichneten Waffenstillstands zu militärischen Zwischenfällen entlang der 740 Kilometer langen Kontrolllinie, die Kaschmir in ein indisch und ein pakistanisch kontrolliertes Gebiet teilt. (APA, 11.3.2022)