"Wir müssen wieder in den Krisenmodus gehen", sagt Bundeskanzler Karl Nehammer zur aktuellen Lage. Einverstanden, aber dazu gibt es Fragen:

In den Krisenmodus gehen mit einer Wirtschaftsministerin, die am laufenden Band haarsträubenden Unsinn verkündet, zuletzt, dass man doch das Swift-Zahlungssystem mit Händisch-Erlagschein-Ausfüllen umgehen könne?

Bundeskanzler Karl Nehammer bemüht sich um eine relativ sachliche Politik.
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Mit einer Landwirtschafts/Tourismus/Rohstoff-Ministerin, die ihre Hauptaufgabe in Querschüssen gegen das Land Wien und in der Sicherung der Skisaison sieht?

Mit einer Verteidigungsministerin, deren Heeresreform soeben vom Militärberater des Bundespräsidenten, einem Brigadier, als völlig untauglich bezeichnet wurde?

Und das sind nur die auffälligsten Defizitposten in einer Bundesregierung, die auch sonst nicht durch sonderlich brillante Minister und Ministerinnen glänzt.

Nehammer selbst bemüht sich um eine relativ sachliche Politik. Er verzichtet auch auf die Mätzchen von Sebastian Kurz. Aber nicht auf manche personelle Hinterlassenschaft von Kurz. Das reicht nicht "in Zeiten wie diesen", um einen alten Kreisky-Slogan zu zitieren. Wir haben Krieg in Europa, eine drohende Energieknappheit, explodierende Pandemiezahlen und einen entsprechenden Murks in der Corona-Politik. Im Krisenmodus braucht man die besten Leute. (Hans Rauscher, 11.3.2022)