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Safrankrokusse liefern mit ihren roten Blütenfäden (Narben) das wertvolle und farbintensive Gewürz.
Foto: Daniel Karmann / dpa / APA

Safrankrokus ist die Quelle des teuersten Gewürzes der Welt – und: alle Safrankrokusse der Welt haben denselben Ursprung. Über drei Jahrtausende lang wurde die Pflanze im Mittelmeerraum angebaut und verbreitete sich später über die ganze Welt. Wo das Edelgewürz seinen genauen Ursprung hat, ist Gegenstand einer jahrhundertealten Debatte. Ein schönes Beispiel für die Kombination von genetischen und kunsthistorischen Hinweisen liefert eine aktuelle Studie: Wie genetische Untersuchungen und antike Kunstwerke nahelegen, dürfte Safran wohl erstmals im antiken Griechenland domestiziert worden sein.

Forschende um Tony Heitkam von der Technischen Universität Dresden scheinen der Lösung des Rätsels nun einen großen Schritt nähergekommen zu sein: Sowohl antike Kunstwerke als auch genetische Analysen deuten demnach auf das bronzezeitliche Griechenland als Ursprungsregion für die Domestizierung von Safran hin. Das berichten sie in einer im Fachmagazin "Frontiers in Plant Science" erschienenen Studie.

Domestiziertes Gewürz

Die Kunstwerke aus der minoischen Zivilisation des antiken Griechenlands sind den Forschenden zufolge wahrscheinlich die ältesten, die einen Anbau von Safran nahelegen. Auf den Inseln Kreta und Santorin finden sich die bedeutendsten Fresken.

Aus der Zeit um 1600 vor Christus stammen diese beiden Fresken aus Akrotiri (Santorin), die etwa das Sammeln von Safran darstellen.
Foto: Kazemi-Shahandashti et al. 2022, Frontiers in Plant Science

Auf das antike Griechenland als Ursprungsort deuten auch genetische Untersuchungen hin, die zeigen, dass der engste wilde Verwandte des Safrans nur auf den ägäischen Inseln und dem griechischen Festland vorkommt.

Laut den Forschenden sind fehlende genetische Variation zwischen Safransorten ein Hinweis darauf, dass das Edelgewürz nur einmal entstanden ist. Alle Safrankrokusse auf der Welt sind heute demnach Klone, die auf das antike Griechenland zurückgehen. (APA, red, 12.3.2022)