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Foto: Peter Nicholls

Der Hochzeitstermin für den inhaftierten Wikileaks-Gründer Julian Assange und seine Partnerin Stella Moris steht. Das Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London setzte die Eheschließung für den 23. März um 13 Uhr (Ortszeit) an, wie Assanges Verlobte am Sonntag auf Twitter mitteilte. Moris verlinkte auf einen Artikel der Zeitung "Daily Mail", wonach der Bräutigam mit Verweis auf seine schottischen Wurzeln einen Schottenrock tragen wird.

Seit fast drei Jahren in Haft

Die beiden gemeinsamen Söhne sollen bei der Zeremonie dabei sein. Assange sitzt seit fast drei Jahren in Belmarsh in Haft. Eigentlich hätte dieser bereits seine Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsvorlagen, als er vor Jahren in die ecuadorianische Botschaft flüchtete, abgesessen. Auf richterliche Anordnung hin muss er aber für die Dauer des US-Auslieferungsverfahrens in Untersuchungshaft bleiben – wegen "erhöhter Fluchtgefahr".

"Es ist nicht die Hochzeit, die wir geplant hätten – in einer Kirche in der Außenwelt, umgeben von Familie und Freunden", wurde Moris von der Zeitung zitiert. Das Paar hofft aber auf eine Nachfeier, wenn der 50-Jährige wieder frei sei. Zum Thema Flitterwochen sagte Moris: "Eines Tages zusammen zu Hause zu sein, das ist das exotischste Ziel, das wir uns vorstellen können." Das Paar verfolgt bereits seit Monaten Hochzeitspläne. Moris sagte der Deutschen Presse-Agentur schon im Sommer, man bereite sich auf eine Heirat im Gefängnis vor.

Nächster Halt: Supreme Court

Gegen den gebürtigen Australier läuft in Großbritannien ein langwieriges Auslieferungsverfahren: Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft.

Laut US-Seite soll Assange mit der Veröffentlichung von gestohlenen Geheimdokumenten von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht haben. Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen Journalisten, der massive Kriegsverbrechen der USA ans Licht gebracht hat.

Zuvor hatte ein britisches Gericht Assanges Auslieferung in die USA mit Blick auf seine psychische Gesundheit untersagt. Die USA hatten entsprechende medizinische Gutachten jedoch angezweifelt, Berufung eingelegt und damit auch Erfolg gehabt. Ein Berufungsgericht hatte das Auslieferungsverbot im Dezember aufgehoben. Diese Entscheidung wird Assange nun beim britischen Supreme Court anfechten. (APA, red, 13.3.2022)