Das Tagpfauenauge (Aglais io), hier auf einer Herbstmargerite, ist einer der bekanntesten und beliebtesten Schmetterlinge (Belichtungszeit 1/320 Sek., Blende f/5.6, Lichtempfindlichkeit ISO 320, Brennweite 480 mm am APS-C-Sensor entspricht 720 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat, Crop).

Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner

Haben Sie heuer auch schon einen Schmetterling fliegen gesehen und Ihren Augen nicht getraut? Keine Angst, es war ziemlich sicher keine Fata Morgana. Warme Sonnenstrahlen haben bereits die ersten Exemplare aufgeweckt. Es gibt bei uns aber nur wenige Schmetterlinge, die nicht als Ei, Raupe oder Puppe, sondern als fertige Falter überwintern. Dazu gehören das Tagpfauenauge, der C-Falter, der Zitronenfalter, der Trauermantel sowie der Große und der Kleine Fuchs.

Kühle Räume

Bei uns im Keller schlafen noch drei Tagpfauenaugen, mit geschlossenen Flügeln hängen sie an der Decke. Tagsüber halten wir schon ein Kellerfenster offen, damit sie gegebenenfalls ausfliegen können. Auch Große und Kleine Füchse haben im Winter keine Angst vor menschlichen Behausungen. Wichtig ist, dass die Räumlichkeiten nicht beheizt werden, denn Wärme stört die Winterruhe. Wenn Schmetterlinge zu früh aufwachen, verhungern sie.

Zitronenfalter sind hart im Nehmen, sie überwintern unter freiem Himmel, selbst eingeschneit zu werden macht ihnen nichts aus. Mit einer Lebensspanne von bis zu zwölf Monaten ist der Tagfalter aus der Familie der Weißlinge der Methusalem der heimischen Schmetterlingswelt.

Butterfly und Schmetten

Auf Englisch heißt der Zitronenfalter Brimstone Butterfly, in Anlehnung an die Farbe von Schwefel. Ursprünglich soll er als Butter Coloured Fly bezeichnet worden sein. Eine Theorie besagt, dass daraus Butterfly als generelle Sammelbezeichnung entstand. Eine andere Theorie bringt Butterfly direkt mit Butter in Zusammenhang. Auch auf Deutsch haben Schmetterlinge mit Butter zu tun, genauer mit Rahm, der früher auch als Schmetten bekannt war. Von der Vorliebe vieler Falter dafür leitet sich der Begriff Schmetterling ab. In manchen Gegenden ist auch die Bezeichnung Milchdiebe überliefert. (Michael Simoner, 16.3.2022)

Ein C-Falter (Polygonia c-album) auf der Blüte des Eisenkrauts (1/2000 Sek., f/5.6, ISO 1000, 500 mm APS-C, Crop).
Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner
Schau genau: Bei diesem C-Falter auf dem Sommerflieder ist das namensgebende, kleine weiße C auf der Unterseite des Flügels zu erkennen (1/1600 Sek., f/8, ISO 900, 500 mm APS-C, Crop).
Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner
Der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) klappt in Ruhestellung seine Flügel immer sofort zusammen. So überwintert er auch (1/1000 Sek., f/8, ISO 720, 500 mm APS-C, Crop).
Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner
Zitronenfalter im Balzflug, oben das Weibchen, unten das kräftiger gefärbte Männchen (1/320 Sek., f/5.6, ISO 1000, 500 mm APS-C, Crop).
Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner
Der Kleine Fuchs (Aglais urticae) fliegt viele verschiedene Nektarpflanzen an (1/1000 Sek., f/8, ISO 1250, 500 mm APS-C, Crop).
Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner