Haben Sie heuer auch schon einen Schmetterling fliegen gesehen und Ihren Augen nicht getraut? Keine Angst, es war ziemlich sicher keine Fata Morgana. Warme Sonnenstrahlen haben bereits die ersten Exemplare aufgeweckt. Es gibt bei uns aber nur wenige Schmetterlinge, die nicht als Ei, Raupe oder Puppe, sondern als fertige Falter überwintern. Dazu gehören das Tagpfauenauge, der C-Falter, der Zitronenfalter, der Trauermantel sowie der Große und der Kleine Fuchs.
Kühle Räume
Bei uns im Keller schlafen noch drei Tagpfauenaugen, mit geschlossenen Flügeln hängen sie an der Decke. Tagsüber halten wir schon ein Kellerfenster offen, damit sie gegebenenfalls ausfliegen können. Auch Große und Kleine Füchse haben im Winter keine Angst vor menschlichen Behausungen. Wichtig ist, dass die Räumlichkeiten nicht beheizt werden, denn Wärme stört die Winterruhe. Wenn Schmetterlinge zu früh aufwachen, verhungern sie.
Zitronenfalter sind hart im Nehmen, sie überwintern unter freiem Himmel, selbst eingeschneit zu werden macht ihnen nichts aus. Mit einer Lebensspanne von bis zu zwölf Monaten ist der Tagfalter aus der Familie der Weißlinge der Methusalem der heimischen Schmetterlingswelt.
Butterfly und Schmetten
Auf Englisch heißt der Zitronenfalter Brimstone Butterfly, in Anlehnung an die Farbe von Schwefel. Ursprünglich soll er als Butter Coloured Fly bezeichnet worden sein. Eine Theorie besagt, dass daraus Butterfly als generelle Sammelbezeichnung entstand. Eine andere Theorie bringt Butterfly direkt mit Butter in Zusammenhang. Auch auf Deutsch haben Schmetterlinge mit Butter zu tun, genauer mit Rahm, der früher auch als Schmetten bekannt war. Von der Vorliebe vieler Falter dafür leitet sich der Begriff Schmetterling ab. In manchen Gegenden ist auch die Bezeichnung Milchdiebe überliefert. (Michael Simoner, 16.3.2022)