Blick in die Innenstadt von Bratislava.

Foto: EPA/JAKUB GAVLAK

Bratislava – Die Slowakei hat drei russische Diplomaten wegen Spionage des Landes verwiesen. Sie sollen in Widerspruch zum Wiener Abkommen über diplomatische Beziehungen gewirkt haben, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Juraj Tomaga, am Montag der Nachrichtenagentur TASR. Die Mitarbeiter der russischen Botschaft müssen innerhalb von 72 Stunden das Land verlassen. Die Slowakei sah sich aufgrund von Auswertungen slowakischer Geheimdienste zu dem Schritt veranlasst, hieß es.

Laut Medienberichten wurden zudem in einer umfangreichen Polizeiaktion, die bereits Ende vergangener Woche eingeleitet worden war, mindestens drei weitere Personen wegen Spionage zugunsten Russlands festgenommen. Sie sollen von einem Mitarbeiter der russischen Botschaft bestochen worden sein. Eine dieser Personen war bereits geständig.

Dabei handelte es sich sichtlich um slowakische Staatsbürger, namentlich genannt wurden sie aber nicht. Wie die Tageszeitung "Dennik N" auf ihrer Webseite berichtete, war auch ein Oberst des slowakischen Verteidigungsministeriums unter den Festgenommenen.

Pressekonferenz am Dienstag

Die slowakische Polizei bestätigte die Berichte vorerst nicht. Polizeipräsident Štefan Hamran und Spezialstaatsanwalt Daniel Lipšic kündigten allerdings für Dienstag eine Pressekonferenz zum Thema "aufgeklärte strafbare Tätigkeit in Sachen Spionage und Korruption in Zusammenhang mit der Russischen Föderation" an.

Russland kündigte noch am Montag eine Reaktion an. Der grundlose Schritt werde "nicht ohne Antwort bleiben", verkündete das russische Außenministerium laut TASR. (APA, 14.3.2022)