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Blick auf die Atomanlage Fordo.

Foto: Planet Labs Inc. AP

Teheran – Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben nach eigenen Angaben einen israelischen Sabotageakt in der Atomanlage Fordo südlich der Hauptstadt Teheran vereitelt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim am Montagabend hatte der israelische Geheimdienst für den Sabotageakt ein iranisches Netzwerk aufgebaut. Unterdessen wurden in Israel Internetseiten der Regierung durch einen Cyberangriff lahmgelegt. Der Ursprung der Attacke war zunächst unklar.

Zuletzt mehrere Cyberangriffe

Mithilfe eines iranischen Ingenieurs in der Urananreicherungsabteilung der Fordo-Anlage sollten zunächst die notwendigen Informationen gesammelt werden, um dann vor dem persischen Neujahr (21. März) den Sabotageakt durchzuführen. Die Geheimdienstabteilung der IRGC habe den Sabotageakt jedoch verhindern können, hieß es im Tasnim-Bericht.

In den vergangenen Jahren hatte es mehrere Cyberangriffe auf iranische Atomanlagen gegeben, für die der Iran ausschließlich Erzfeind Israel verantwortlich gemacht hatte. Die israelische Regierung behauptet, dass der Iran an einem geheimen Atomwaffenprogramm arbeite und Israel das primäre Ziel einer iranischen Atombombe sei. Teheran seinerseits behauptet, dass das iranische Programm friedlich und die einzige Gefahr im Nahen Osten Israels Atomwaffenarsenal sei.

Am Sonntag bekannte sich der Iran auch zu einem Raketenangriff auf die Kurdenhauptstadt Erbil. Das Ziel sei laut IRGC eine israelische Geheimdienstbasis gewesen. Die Attacke sei ein Vergeltungsakt für die mutmaßlichen israelischen Angriffe in Syrien vor rund einer Woche gewesen, bei dem zwei iranische IRGC-Offiziere getötet wurden. Dieser Angriff war Israel zugeschrieben worden.

Cyberangriff auch in Israel

Unterdessen wurden in Israel Internetseiten der Regierung durch einen Cyberangriff lahmgelegt. Dies teilte die israelische Cyber-Direktion am Montag mit. Durch eine DDoS-Attacke seien mehrere Webseiten nicht erreichbar. Betroffen waren etwa die Internetseite des Innenministeriums, des Verteidigungsministeriums und weitere Regierungswebseiten. Bei DDos-Attacken überrollen Angreifer die Server ihrer Opfer mit einer Flut von Datenanfragen, um diese lahmzulegen. Der Ursprung der Attacke war zunächst unklar. In der Vergangenheit hatten oftmals pro-iranische Hacker israelische Webseiten im Visier. (APA, dpa, 14.3.2022)